Da sich die Gesellschaftsstruktur mit Eintritt eines PE-Investors oft grundlegend ändert, verliert der ursprüngliche Gesellschafter (oder die Gesellschafter), bei dem/denen es sich oft auch um den/die Gründer des Unternehmens handelt, das alleinige Sagen im Unternehmen. Mit Beginn der Beteiligung des neuen Investors nimmt dieser entscheidend Einfluss auf die Strategie des Unternehmens.
Private Equity Gesellschaften sind „Partner auf Zeit“
Das bedeutet ein späterer Ausstieg (Exit) durch einen Börsengang oder Unternehmensverkauf (Trade-sale) z.B. an einen strategischen Investor ist das strategische Ziel der PE-Gesellschaft.
Die Finanzierungen sind in der Regel - abhängig vom Einstiegszeitpunkt und der Unternehmensentwicklung - für einen Zeitraum von 5 bis 8 Jahren ausgelegt. Das finanzierte Unternehmen muss demnach mit einer Änderung der Eigentümerstruktur zu dem Zeitpunkt rechnen, in dem sich der PE-Investor wieder von seiner Anlage trennt. Das Eigenkapital steht jedoch weiterhin zur Verfügung, es findet lediglich ein Eigentümerwechsel statt.
Der europäische Private-Equity-Markt
Die nebenstehende Grafik verdeutlicht, dass ein Großteil der Private Equity Transaktionen im Bereich der Buyouts getätigt werden. An zweiter Stelle folgen die Expansionsfinanzierungen, während Seed- und Start-up Finanzierungen eine geringere Rolle spielen.
Auf internationaler Ebene lässt sich feststellen, dass Ende der 90er Jahre ein deutlicher Anstieg der Fondsvolumina und der Investitionen zu verzeichnen war. Insbesondere im Bereich Venture Capital kam es dadurch zu einer gewaltigen Boomphase, welche jedoch durch das Platzen der Spekulationsblase mit einer scharfen Korrektur endete. Es folgten deutlich reduzierte Unternehmensbewertungen und eine stark fallende Investitionstätigkeit.
Die Bewertungen der Unternehmen haben sich seit dem Jahr 2003 stabilisiert und es ist ein Anstieg von Private Equity Investitionen zu beobachten. Gleichzeitig ist eine Konzentration der institutionellen Investoren auf diejenigen Private Equity Fonds, welche bereits über einen längeren Zeithorizont und über verschiedene Wirtschaftszyklen überdurchschnittliche Erfolge mit ihren Investitionen aufweisen konnten, festzustellen. Die Zahl der Buy-out Transaktionen ist stark gestiegen, da sich die Preisvorstellungen der Unternehmensverkäufer denen der Private Equity Häuser angeglichen haben.
Es lässt sich feststellen, dass Private Equity Investitionen in Zeiten gesamtwirtschaftlicher Rezessionsphasen als besonders attraktiv gelten. Untersuchungen haben gezeigt, dass Fonds, welche in oder kurz nach einer Rezessionsphase aufgelegt wurden und mit einem erfahrenen Management antizyklisch in Unternehmen investierten, überdurchschnittliche Ergebnisse erwirtschaftet haben.
Private Equity Investitionen in Europa
Die Anlage in diese alternative Assetklasse ermöglicht dem Investor Chancen auf überdurchschnittlich hohe Renditen und korreliert nur in beschränktem Umfang mit klassischen Anlagen wie Aktien, Renten oder Immobilien und trägt somit zu einer Optimierung eines Gesamtportfolios maßgeblich bei. Ziel ist eine Erhöhung der Gesamtrendite bei gleichzeitiger Reduzierung der Gesamtvolatilität der Anlagen.