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Investieren lohnt sich: Die Gründerszene als wachstumsstarker Börsenzweig

 

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Immer mehr junge Startups wagen den Schritt an die Börse.

Die Gründerszene präsentiert sich am Aktienmarkt durchaus attraktiv. Vor nicht einmal einem Jahr hat sich die German Startups Group an der Börse etabliert und damit einen echten Trend fortgesetzt. Erst 2012 war das Berliner Unternehmen auf der Bildfläche erschienen. Mit diesem schnellen Börsengang befindet sich die German Startups Group aber in bester Gesellschaft. Auch Zalando gibt inzwischen sehr erfolgreich Aktien aus. Die jungen Startups haben gute Karten, wenn sie sich auf das Börsenparkett wagen möchten, denn der Erfolg gibt ihnen Recht und viele Kapitalanleger sind gerne bereit, in diesen wachstumsstarken Bereich zu investieren. So können Gründer und Anleger vom Kapitalmarkt profitieren.

Aller Anfang war schwer

Die Gründerszene gibt es schon lange und so mancher Unternehmer hat bereits mit einem Startup den Schritt in die berufliche Selbstständigkeit gewagt. Der Ansturm auf die Börse ist allerdings eher ein Phänomen jüngerer Zeit. Noch vor zehn Jahren waren kaum Anteile von Startup-Unternehmen auf dem Kapitalmarkt zu erwerben. Inzwischen scheint eine wahre Lawine ins Rollen gekommen zu sein und so manches kleine Unternehmen mischt im Wertpapierhandel kräftig mit.

Zu den eher jungen Börsengängern gehören neben Zalando auch Rocket Internet, Windeln.de und Elumeo. Weitere Börsengänge wurden bereits angekündigt – ebenfalls aus den Reihen der Startups. Rocket Internet möchte mittelfristig sogar drei zur Familie gehörende Unternehmen am Aktienmarkt etablieren. Der Trend ist deutlich und lässt vermuten, dass die Welle der Börsengänge von kleinen Unternehmen aus der Gründerszene eher an Intensität zunehmen wird. Vor allem jungen Tech-Unternehmen scheint die Zukunft an der Börse zu gehören.

Die Bundesregierung begrüßt diese Entwicklung. Das Bundeswirtschaftsministerium hat eine eigene Arbeitsgruppe gegründet, die sich intensiv mit den Chancen und Risiken junger Startups an der Börse beschäftigt. Ein eigener Index für deutsche Startup-Unternehmen soll die Aktienkurse dieser Börsen-Newcomer möglichst transparent abbilden und Trends und Entwicklungspotentiale frühzeitig erkennen.

Startup-Unternehmen erfreuen sich am Aktienmarkt großer Beliebtheit

Es ist nicht zu leugnen: Die Aktien von Startup-Unternehmen werden an der Börse durchaus rege gehandelt. So mancher Investor hat sich schon früh seine Anteile an der aufstrebenden Gründerszene gesichert. Der Erfolg erklärt sich aus den hohen Renditen, die für solche Investitionen zu erwarten sind. Wer in ein Unternehmen aus der Gründerszene anlegen möchte, sollte allerdings auch bereit sein, ein hohes Risiko in Kauf zu nehmen. Die Kurse der Newcomer an der Börse schwanken derzeit noch gewaltig. Von attraktiven Gewinnen bis hin zu schmerzhaften Verlusten ist alles möglich. „Wenn man Aktien junger Firmen kauft, ist das Risiko grundsätzlich größer als bei etablierten Konzernen“, sagt Jürgen Kurz von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz im Gespräch mit dem Tagesspiegel.

Finanzexperten raten deshalb dazu, zunächst nur Kapital zu investieren, das nicht unbedingt gebraucht wird. Auch könnten langfristige Investitionen eine sinnvolle Option sein, da viele kleine Startup-Unternehmen sich noch am Markt etablieren müssen und im Laufe der Jahre gute Aussichten auf stabilere Aktienkurse haben. Dabei sollte Anleger aber auf jeden Fall den Markt gut kennen, denn gerade in der Gründerszene sind langfristige Planungen häufig pure Spekulation und so manches Startup-Unternehmen hat die ersten Jahre nach seiner Gründung nicht überlebt.

Vor allem für Kleinanleger ist eine Investition in Startup-Aktien deshalb nicht immer die beste Idee. Hier ist der Verlust von Kapital in aller Regel schmerzhafter als bei Großinvestoren. Ein guter Kompromiss ist der Erwerb von Aktienanteilen größerer Holding-Gesellschaften im Bereich der Gründerszene. Einmal mehr wird hier der Name der German Startups Group laut, denn das Unternehmen hat in sehr viele kleine Gründer investiert. Wer sich hier mit Aktienanteilen einkauft, kann das Risiko besser streuen. Für Kleinanleger ist eine Holding-Gesellschaft deshalb ein sinnvoller Schritt in die Börsenaktivitäten der Startups. Das so genannte Crowd-Investment hat sich vielfach bewährt und bietet vor allem Anlegern mit geringem Kapital gute Aussichten auf attraktive Renditen.

Wann ist der Börsengang für ein Startup-Unternehmen sinnvoll?

Für so manchen Unternehmensgründer ist der Börsengang eine Wunschvorstellung oder sogar ein konkretes Ziel. Oliver Samwer, der CEO von Rocket Internet, hat im Rahmen der Internet-Konferenz DLD in München ausführlich über das Thema Börsengang kleiner Unternehmen gesprochen:

 

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„Je mehr Unternehmen an die Börse gehen, umso mehr kann man diesen europäischen Traum haben”, versuchte Samwer die Akteure der Gründerszene zu motivieren. „Früher war das Ziel der Gründer immer ein Börsengang in Amerika. Jetzt sehen Gründer, dass auch ein Börsengang in Deutschland geht. Wir konnten es schließlich auch tun, und wir sind ganz normale Leute”.

Es klingt wie etwas, für das einfach nur ein beherzter Entschluss notwendig ist. Allerdings gibt es hierzulande durchaus Mindestanforderungen, die ein Unternehmen erfüllen muss, um an der Börse aktiv werden zu können. Für den Entry Standard der Deutschen Börse bedeutet dies zum Beispiel, dass ein Unternehmen mindestens seit zwei Jahren bestehen muss. Attraktiv ist der Börsengang vor allem für junge und mittelständische Unternehmen auf jeden Fall.

So wirbt die Deutsche Börse für eine Beteiligung der Small- und Midcaps am Kapitalmarkt. Und das sind die Voraussetzungen im Überblick, die ein junges Startup-Unternehmen meistern muss, um den Börsengang tatsächlich zu wagen:

Wesentliche Einbeziehungsvoraussetzungen

  • Gültiger und gebilligter Wertpapierprospekt
  • Berichtshistorie von mind. 2 Jahren
  • Grundkapital von mind. 750.000 Euro
  • Nennbetrag von mind. 1 Euro
  • Streubesitzanteil von mind. 10 Prozent und mindestens 30 Aktionäre

Börsenexperten raten jungen Unternehmensgründern dazu, das offene Gespräch mit Investoren zu suchen. Häufig haben Kapitalgeber selbst schon Erfahrungen an der Börse gemacht und können wertvolle Impulse geben. Außerdem liegen langfristiger Erfolg und gute Wachstumschancen immer auch im Interesse bestehender oder potentieller Kapitalgeber. Es lohnt sich also häufig, den Traum vom Börsengang des eigenen Unternehmens nicht zu früh abzuschreiben. Viele erfolgreiche Startups der jüngeren Zeit gehen schließlich mit gutem Beispiel voran.

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