Smart Services: Handel und Logistik

Über 50 Milliarden Euro: So viel werden pro Jahr über E-Commerce alleine in Deutschland umgesetzt. Laut Erhebungen kauft jeder zweite Deutsche online ein. Der Markt boomt seit einigen Jahren und wird laut Prognosen weiterhin stark wachsen. Unter anderem treiben Smart Services dieses Wachstum voran. 

Wie kommt es zu diesem E-Commerce-Boom?

Onlineshops sind eigentlich kein neues Phänomen, sie gibt es schon seit mehr als 20 Jahren. Doch in den letzten Jahren wächst der Umsatz mit E-Commerce extrem stark an. Das liegt unter anderem an der Zunahme an schnellen, stationären Internetanschlüssen. Und die rasante Verbreitung von Smartphones und Tablets führt zum M-Commerce, dem Mobile Commerce.

Außerdem werben Anbieter wie beispielsweise Zalando mit groß angelegten Kampagnen und Vorteilen, welche die einstiegen Pluspunkte des Einzelhandels aufweichen. Kaufberatung oder eine kostenlose Retoure, zwei Domänen des Retail, werden durch Onlineshops schon längst ausgehebelt.

Big Data führt zu Smart Services im Handel

Zudem punktet der Onlinehandelt mit immer besseren Dienstleistungen, wozu die Smart Services gehören. Zum Beispiel sammeln Onlineshops wie Amazon oder Otto zahlreiche Informationen über ihre Kunden, die Rückschlüsse auf das Kaufverhalten und die persönlichen Vorlieben erlauben.

Diese Erkenntnisse münden in gigantischen Datenbständen (Big Data), die ausgewertet und zielgerichtet für intelligente Dienstleistungen (Smart Services) genutzt werden. Dazu gehören unter anderem die Recommendations, die persönlichen Kaufempfehlungen, und andere direkt auf den Kunden zugeschnittene Marketing-Maßnahmen.

Disruption durch Digitalisierung

Ein weiterer Punkt: Das Sortiment des E-Commerce wächst. Mittlerweile wird im Internet nahezu alles gehandelt und gekauft: Von Büchern und DVDs über Fernseher und Matratzen bis zu Möbeln und Autos. Laut den Prognosen soll dieser Trend anhalten:

Außerdem wird digitalisiert, was sich digitalisieren lässt. Musik, Filme, Games, E-Books – all diese erhält man mittlerweile „on Demand“, wenn es also benötigt wird. Einerseits als Download. Andererseits als Stream, also als "as a Service“, den man buchen kann. Smart Services in den Medien sind mittlerweile Usus.

Dazu schreitet das Internet der Dinge voran. Das IoT (Internet of Things) bringt – bis zum gewissen Grad – selbstdenkende Geräte hervor, die übers Internet miteinander vernetzt sind. So weiß beispielsweise der Kühlschrank über seinen Inhalt Bescheid und der Drucker über den Zustand seiner Patronen, um selbständig Nachschub zu bestellen.

Auch in der Produktion sowie dem Handel und Vertrieb ergeben sich neue Möglichkeiten durch die Digitalisierung: Smart Logistics mit Smart Logistic Grids sorgen dafür, dass Waren in der globalisierten Welt schneller, transparenter und einfacher gehandelt werden können.

IoT, Big Data, Smart Products und Smart Services: All dies zusammen genommen bedeutet für den klassischen Einzelhandel eine deutliche Disruption.

Nachteile und Chancen für den Einzelhandel

Die Disruption des Handels (auch Handel 2.0 genannt) sorgt dafür, dass sich die Fronten verschieben. Immer mehr Geschäfte machen zu, die Innenstädte verwaisen und werden unattraktiv. Doch die digitale Transformation bietet auch neue Möglichkeiten und Chancen.

Zum Beispiel können Smart Services, u.a. über den Einsatz von Beacons, neue Mehrwerte für den Kunden schaffen. Betritt er ein Geschäft, ist es möglich, ihm Angebote und Rabatte aufs Handy zu schicken oder ihn ans passende Regal zu leiten.

Ein weiteres Feld, das dem Einzelhandel zugute kommt: Einfaches Bezahlen per Smartphone. Hierzu gibt es schon verschiedene Ansätze, zum Beispiel kontaktloses Bezahlen mittels NFC.

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