Bürokratieabbau dank der Digitalisierung

Die Bürokratie ist jedem ein Dorn im Auge und selbst, wenn immer wieder versprochen wird, dass diese abgebaut wird, tut sich relativ wenig. Neue Verordnungen oder schnelle Hilfen, die ohne großen bürokratischen Aufwand über die Bühne gehen sollten, entpuppen sich am Ende doch als ein Wirrwarr, das Behördengänge und endlose Dokumente erfordert.
Ein aktuelles Beispiel, das drastischer nicht sein konnte, findet sich im deutschen Flutgebiet des Jahres 2021. Den Bewohnern des Ahrtals wurde schnelle, unbürokratische Hilfe versprochen. Bedauerlicherweise warten viele von den hilflosen Bürgern, die alles verloren haben, noch heute auf die versprochene Hilfe, nur, weil die Besitzverhältnisse von Wohnungen oder Häusern nicht abschließend geklärt sind oder weil eine andere bürokratische Hürde noch nicht genommen wurde. Immer wieder wird Bürgern Bürokratie aufgezwungen, sodass der Eindruck entsteht, als würden einem Behörden, Ämter und Regierungen bewusst Steine in den Weg legen.
Ist die Digitalisierung der Helfer in der Not?
Wer heute in der Unternehmensführung tätig ist, der weiß, wie wichtig es ist, gegenüber dem Kunden jedwede unnötige Bürokratie zu vermeiden. Schnell, intuitiv und einfach wollen es die Kunden heute und stimmt der Service nicht, weil einem dieser wegen der vielen Hürden immer wieder Kopfzerbrechen bereitet, so wird der Anbieter schnell gewechselt.
Als Beispiel: moderne private Krankenversicherungen setzen auf Digitalität. Niemand hat mehr Lust auf eine Zettelwirtschaft, Dokumente gehen in der Post verloren und es fällt einem wesentlich schwerer, den Überblick zu bewahren. Der Versicherungsnehmer möchte heute seine Angelegenheiten so einfach wie in einer App regeln. Nachrichten kommen als Push-Meldung auf das Smartphone und gilt es Anpassungen vorzunehmen oder muss eine Behandlung gemeldet werden, so dauert das nur noch wenige Minuten.
Die Digitalisierung erweckt den Eindruck eines Bürokratieabbaus
Gerne wird der bürokratische Aufwand dem Bürger aufgeladen. In einem rein wirtschaftlichen Kontext auf dem Markt geht das natürlich nicht, dennoch lassen sich bestimmte bürokratische Notwendigkeiten nicht vermeiden. Die Kunst hierbei ist es allerdings, diese Notwendigkeiten für den Kunden oder den Versicherungsnehmer so einfach wie nur möglich zu gestalten.
Eine moderne Verwaltung benötigt die Digitalisierung, das steht außer Frage. Wer seinen Kunden keine einfache Lösung bietet, der gerät auf dem Markt schnell ins Hintertreffen. Die Qualität des Services muss nicht trotz, sondern gerade aufgrund der Digitalisierung besser werden. Lange hatten Kunden Angst, wenn ein Unternehmen oder eine Bank seine Filialen schloss und das Geschäft in seiner Gänze in das Internet verlagerte. Heute weiß man, dass genau ein solcher Schritt das Tempo erstaunlich erhöht. Wer sich von zu Hause, während des Pendelns oder auch am Wochenende um seine Angelegenheiten kümmert, der ist durch diese wesentlich weniger belastet und nimmt sie damit als weniger anstrengend wahr.
Ein Unternehmen, das für seine zahlenden Kunden die Bürokratie abbaut oder diese zumindest so präsentiert, dass diese keine große Belastung mehr darstellt, das unterstützt dabei, die heute so wichtige Balance zwischen der Arbeit und der Freizeit zu finden. Wer nicht in der Mittagspause wichtige Telefonate mit einem Mitarbeiter führen muss oder verzweifelt auf einen wichtigen Brief wartet, der ist entspannter und das spiegelt sich natürlich am Ende in der Zufriedenheit der Kunden wider. Es heißt also, Digitalisieren, was das Zeug hält, das Rennen dazu ist bereits seit vielen Jahren eröffnet.