QLOCKTWO im Test (2/2): Wir sprechen auch Ostdeutsch!

Uhr Getty Images Plus | iStock

neuerdings.com hat nach einem Blick auf die Alternativen gewagt, das Original der QLOCKTWO zu testen. Das Erlebnis übertrifft die Eröffnung eines Apple-Stores eindeutig!

Design

Der Kurier brachte ein überraschend grosses Paket vorbei, das auf allen Seiten mit roten «Vorsicht, zerbrechlich»-Warnungen beklebt war - und dies, obwohl die QLOCKTWO nur Plexiglas oder Edelstahl als Frontmaterial verwendet, kein Mineralglas, und daher nicht extrem zerbrechlich ist. Aber klar, runterwerfen sollte man das teure und mit etwa 4 kg für die Grösse durchaus gewichtige Stück keinesfalls, und eine angedullte Ecke wäre dem Design sicher nicht zuträglich.

Schon das Auspacken einer QLOCKTWO ist ein Erlebnis wie es auch Apple seinen Kunden beschert. Aus dem Paket kommt ein schlanker Koffer, in dem sich dann neben Uhr mit Frontplatte noch Zubehör findet wie ein Sortiment aus Mini-Frontplatten in anderen Farben. Auch hier ist die Analogie zu Apple iMacs und iPods in unterschiedlichen Farben offensichtlich, und der Wunsch, der Käufer möge sich mehrere verschiedenfarbige Frontplatten anschaffen und dann die Frontplatte passend zur Tagesstimmung (oder dem Abendkleid) auswechseln.

Zusätzliche Frontplatten kosten jeweils EUR 95, die Edelstahl-Frontplatte EUR 295 und die Gold-Frontplatte mit arabischer Schrift (!) vermutlich deutlich mehr – auch die Preispolitik erinnert an die edle Massenware aus Cupertino.

Hinzu kommen ein weiches Tuch zur Reinigung, Plexiglasständer für das Aufstellen auf Regalen oder Tischen, ein Wandhalter mit Montageschrauben, zwei USB-Anschlusskabel (1 x lang, 1 x kurz), ein USB-Steckernetzteil und ein Adapterkabel, wenn man die Uhr an eine feste Installation unter Putz anschliessen will statt an eine normale Steckdose. Dies ist natürlich besonders elegant, weil dann die Verdrahtung unsichtbar bleibt.

QLOCKTWO Stripteasevideo: http://www.youtube.com/embed/1re8jdHVm3Q

Funktionen

Ja, die QLOCKTWO spricht auch Fremdsprachen: Neben Deutsch, Englisch und Französisch auch Italienisch, Spanisch, Dänisch, Schwedisch, Russisch, Arabisch...und, natürlich, auch Schwiizer Dütsch!

Die Uhr selbst kann nach einer kurzen Umprogrammierung die Zeit in jeder Sprache anzeigen, allerdings muss auch die dazu gehörende Frontplatte aufgesetzt sein, sonst entsteht nur Buchstabensalat. Man kann also nicht eben mal die QLOCKTWO bei hohem Besuch aus dem Ausland von deutsch auf holländisch umschalten, wenn man sich vorher nicht die entsprechende Frontplatte angeschafft hat und diese mit auswechselt.

Zwei Sprachen kann die QLOCKTWO aber schon ab Werk und ohne Wechsel der Frontplatte: Deutsch (West) und Deutsch (Ost), kurz «D» und «D2». Nein, die Uhr spricht nicht sächsisch oder bayrisch, obwohl es sicher eines Tages auch noch solche Varianten geben wird, sondern reinstes Hochdeutsch. Doch gibt es einen Unterschied in der gesprochenen Angabe der Uhrzeit, der vermutlich den meisten gar nicht bewusst ist, weil sie es gar nicht anders kennen. Doch wenn ich einem Rheinländer erkläre, es sei gerade dreiviertel Vier, schaut der mich meistens ratlos an wie ein Auto. Ich kenne dagegen, obwohl im Westen aufgewachsen, genau diese Art der Zeitangabe für 15.45.

Viertel Fünf führt dafür wiederum bei mir zu Grübeln, ob dies nun 16.15, 17.15 oder 16.45 sein könnte. Letztere Definition zeigen teils die QLOCKTWO-Nachbauten an, wenn man sie auf «ostdeutsch» einstellt. Das Original wechselt dagegen bei Sprach-Einstellung auf «D2» nur zur erwähnten dreiviertel-Schreibweise und einigen anderen kleinen Variationen wie es ist zehn vor halb zwei, die mir ebenso seit jeher geläufig sind, anderswo jedoch eher als es ist zwanzig nach eins wiedergegeben würde. Von daher trifft die QLOCKTWO in Einstellung «D2» genau mein Sprachempfinden, die Nachbauten dagegen nicht.

Doch auch ansonsten hat mich die Uhr überzeugt. So wird die Anzeigehelligkeit automatisch geregelt, mit einem Lichtsensor auf der Uhrenrückseite – das schnörkellose Design der Frontplatte soll ja nicht leiden! Dies erschien mir etwas gewagt, doch es funktioniert perfekt: In einem dunklen Raum regelt die QLOCKTWO nachts so weit herunter, dass man auf den ersten Blick denkt, es scheine nur etwas Licht durch einen nicht ganz geschlossenen Rollladen. Bei Sonne dreht sie dagegen immer weiter auf und bleibt stets gut lesbar.

Einzige Einschränkung: Die Anzeige ist aus Effizienzgründen getaktet und flimmert bei höherer Helligkeit ganz leicht - direkt neben den Fernseher sollte man die Uhr daher nicht hängen, was sich aber wegen der alle fünf Minuten umspringenden und damit ablenkenden Anzeige ohnehin empfiehlt. Erstaunlich dabei: Der Energieverbrauch ist selbst bei maximaler Helligkeit noch unmessbar gering!

Fazit

Dass das Produkt QLOCKTWO designorientiert ist, hat den Hersteller also nicht daran gehindert, auch technisch eine optimale Lösung zu liefern. Nur der Preis dürfte dazu führen, dass die QLOCKTWO eher ein - wenn auch sehr hübsches - Nischenprodukt bleiben wird.

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