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Vorbereitung der Unternehmensgründung

"Ohne Businessplan keine Finanzierung" so lautet das Credo der meisten Gespräche zwischen Gründern und Geldgebern. Dies gilt für die Kreditaufnahme bei der Hausbank genauso wie für die Einwerbung von Eigenkapital bei externen Investoren.

Aufbau und Inhalt von Businessplänen

An der für manchen "lästigen Pflichtübung" Businessplan kommt kein Gründer vorbei. Dabei schreibt man den Plan nicht nur für Dritte, sondern zuallererst für sich selbst. Der Businessplan ist das Steuerungsinstrument für die Gründung sowie die spätere Unternehmensführung.

In der Gründungsphase sollte das Konzept, das die Grundlage zur Umsetzung einer guten Idee bildet, auf ca. 30 bis 40 Seiten ausgearbeitet werden. Wichtig ist dabei eine klar verständliche Sprache. Gerade Gründungen, die auf einer technologischen Entwicklung basieren, werden oft mit Hilfe von Fachvokabular beschrieben. In der Regel ist der Leser, zum Beispiel ein Kapitalgeber, jedoch kein ausgewiesener Experte in der von Ihnen beschriebenen Technologie oder Branche. Vielmehr kommt es darauf an, einem "Dritten" den Kundennutzen, das Umsatzpotential und die Qualifikation des Gründerteams prägnant zu vermitteln. Das Funktionieren der Technologie überprüft der Leser meist erst in einem zweiten Schritt oder unter Hinzuziehung von Experten.

Ein aussagefähiger Businessplan sollte mindestens die folgenden Aspekte behandeln:

  • Darstellung der Geschäftsidee
  • Erklärung von Produkt oder Dienstleistung und des daraus entstehenden Nutzens für den Anwender beziehungsweise Kunden
  • Analyse von Branche und Markt, denen die Geschäftsidee zuzuordnen ist
  • Markteintrittstrategien, Maßnahmen für Marketing und Vertrieb
  • Vorstellung des Managementteams und der im Unternehmen gebundenen Fachkompetenzen beziehungsweise Erläuterung, welche externen Experten eingebunden werden (zum Beispiel Steuerberater für das Rechnungswesen)
  • Analyse von Chancen und Risiken beziehungsweise Stärken und Schwächen der eigenen Geschäftsidee sowie der wichtigsten Wettbewerber
  • Darstellung der Finanzierungsstrategie (Eigenmittel, Fremdkapital, Eigenkapital etc.)
  • Detaillierte Finanzplanung bestehend aus Investitions-, Abschreibungs- und Liquiditätsplanung sowie einer Gewinn- und Verlustrechnung 

Insbesondere die Finanzplanung stellt für Gründer regelmäßig eine Hürde dar. Schließlich erfolgt hier die "Übersetzung" des Businessplans in Zahlen.

Kein Studium notwendig

Dennoch ist die Erstellung eines Businessplans weder hochtrabende Wissenschaft noch unüberwindbare Hürde. Der Arbeitsaufwand zur Erstellung eines qualitativ hochwertigen Geschäftsplans sollte jedoch nicht unterschätzt werden und verlangt von Einzelgründern erhebliche Zeitinvestitionen. Bei Gründungen im Team kann die Arbeit zwar aufgeteilt werden. Letztlich sollte aber ein Verantwortlicher bestimmt werden, der die Informationen zu einem Konzept komprimiert und dem Businessplan außerdem den nötigen sprachlichen Feinschliff gibt. 

Externes Feedback unverzichtbar

Es ist ratsam, den Businessplan, komplett oder in Teilen, einem Dritten zur Lektüre vorzulegen. Versteht ein Laie, der Ihre Idee nicht kennt, worum es in dem Konzept geht, sind Sie schon einen wichtigen Schritt weiter. Auch lassen sich so rhetorische und grammatische Untiefen ausbessern, die dem Gesamteindruck des Businessplans eher abträglich wären. Leider wird besonders die Zeichensetzung in vielen Plänen vernachlässigt, was bei umfangreichen Erklärungen der Technologie nicht unbedingt der Verständlichkeit dient.

Umfangreiche Unterstützung bei der Erstellung des Geschäftskonzepts bieten Businessplan-Wettbewerbe. Diese gibt es inzwischen in jedem deutschen Bundesland und in einigen größeren Städten. Teilweise finden sich sogar Wettbewerbe, die auf Gründungen einer bestimmten Branche spezialisiert sind. Die Teilnahme an einem Businessplan-Wettbewerb ist in der Regel kostenlos und somit eine hervorragende Möglichkeit, fachlichen Input von Steuerberatern, Rechtsanwälten, Unternehmens- und Personalberatern zu nutzen und Feedback zum Gründungskonzept aus Sicht von Banken und Investoren zu erhalten. 

Businessplan-Wettbewerbe unterstützen Gründer dabei, den Geschäftsplan in mehreren Stufen fortzuentwickeln und bieten schriftliche Beurteilungen der Pläne. Für die besten Konzepte gibt es darüber hinaus Auszeichnungen, die Geld und Publicity einbringen. 

Üblicherweise läuft ein Businessplan-Wettbewerb über sechs bis neun Monate. Wem das zu lange dauert, der kann ein- bis zweiwöchige Gründungsseminare besuchen, in denen das relevante Know-how für den Weg von der Idee zum Businessplan kompakt und praxisnah vermittelt wird. Auch dieses – meist kostenpflichtige - Angebot findet sich in jeder Region Deutschlands.

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