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Flache Hierarchien und hohe Motivation

Je mehr Hierarchiestufen eine Firma hat, desto weniger fühlen sich die Mitarbeitenden der gemeinsamen Sache verpflichtet Bild: Ed Yourdon bei flickr.com (CC BY-SA 2.0)

Damit eine Firma gut läuft, müssen alle am selben Strick ziehen. In der Realität sieht das jedoch oft anders aus. Einer der Gründe, weshalb das so sein könnte, ist die Unternehmensstruktur. Eine These lautet: Je mehr Hierarchiestufen eine Firma hat, desto weniger fühlen sich die Mitarbeitenden der gemeinsamen Sache verpflichtet.

Tatsächlich - je flacher die Hierarchien sind, desto stärker fühlen sich die Mitarbeitenden ihrem Unternehmen verbunden!

Konzernhierarchien unterteilen ihre Angestellten in Divisionen, Bereiche und Abteilungen, die Teams in Führungspersonen und solche ohne Führungsaufgaben. Grosskonzerne mit mehreren Geschäftsfeldern kommen um eine solche Struktur nicht herum. Denn: Es können nicht alle alles machen.

Die zahlreichen Hierarchieebenen erschweren aber ein gleichberechtigtes Zusammenarbeiten. Am Ende bestimmt der oder die Vorgesetzte. Kleinere Firmen haben naturgemäss flachere Hierarchien und bieten mehr Eigenverantwortung. Das stärkt den Workflow und Dinge werden schneller, kreativer und motivierter angepackt.Zu viele Hierarchiestufen stehen der Umsetzung einer Strategie oftmals im Weg: Bis die Strategie von zuoberst nach zuunterst kommuniziert ist, wird sie auf etlichen Zwischenstufen zu Teilstrategien und Massnahmenprogrammen erweitert. Zuletzt erwartet den gewöhnlichen Mitarbeitenden ein Stapel Strategiepapiere und Konzepte, die zwar allesamt gut klingen, aber häufig kaum greifbar, geschweige denn umsetzbar sind.

Chancen verpasst, Motivation verpufft

Zu steile Hierarchien verstärken folglich die Unzufriedenheit über «die da oben», denn fast alle müssen für ihr Handeln irgendwann das Einverständnis weiter oben abholen. Das schafft zwar Sicherheit, aber das Mitgestalten für die «Geführten» wird deutlich erschwert: Vieles hängt vom Goodwill der Vorgesetzten, deren Vorgesetzten und deren Mitentscheider ab. Wenn sie nicht risikobereit sind, lehnen sie Vorschläge ab und nehmen so die Chancen von möglichen Verbesserungen nicht wahr.

In der Folge verabschieden sich viele Mitarbeiter von ihrer Motivation und tun nur noch das Nötigste. Die medizinische Universität Graz kommt gar zum Schluss, dass das Risiko, ein Burnout zu erleiden, für Menschen mit niedriger Selbstbestimmung am Arbeitsplatz höher ist.

Geschäftsleitende, die in ihren Reihen gesunde und motivierte Talente haben wollen, sollten sich für mehr Mitbestimmung und flache Hierarchien einsetzen. Dass dies möglich ist, beweisen Firmen wie die Cortado AG in Berlin, wo die Mitarbeitenden sich u.a. mit Aktien beteiligen können. Seit dieses Angebot besteht, sind die Mitarbeitenden motivierter. Es ist anzunehmen, dass die flachen Hierarchien zu mehr Kreativität und Selbstverwirklichung führen.

Bild: Ed Yourdon bei flickr.com (CC BY-SA 2.0)

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