Lohnhersteller zur Reduzierung der Produktionskosten

Egal ob Produktionshallen, Personalkosten oder Maschinen zur Herstellung: Die Kosten für die Produktion von Gütern stellen für Unternehmen eine enorme finanzielle Belastung dar. Viele Gründer lassen sich von diesen potenziellen Ausgaben negativ beeinflussen, manche geben aufgrund dessen sogar ihre Geschäftsidee auf. Dabei gibt es eine praktische Lösung: Lohnhersteller. Worum es sich dabei handelt und welche Vorteile damit einhergehen, wurde in diesem Artikel thematisiert.

Was ist ein Lohnhersteller?

Anders als der Begriff vielleicht vermuten lässt, sind Lohnhersteller nicht für die Erstellung der Lohnbuchhaltung verantwortlich oder stehen in anderer Form mit den internen Löhnen eines Unternehmens in Verbindung. Bei Sternmaid in Wittenburg, Hersteller von pharmazeutischen Stoffen, Nahrungsergänzungsmitteln sowie Lebensmittelzusatzstoffen und einer der führenden Lohnhersteller Europas, wurde auf der Internetpräsenz eine verständliche Definition zur Lohnherstellung veröffentlicht: „In der Sparte Lohnherstellung – auch Auftragsproduktion oder Bestellproduktion – produziert der Lohnhersteller im Auftrag eines anderen Unternehmens.“ Bei einem Lohnhersteller handelt es sich somit um eine Art Zulieferer, der es Betrieben erlaubt Fertigungsaufträge auszulagern, um auf kostenintensive Fertigungsanlagen und Produktionsstätten verzichten zu können. Der Begriff geht unter anderem auf die Tatsache zurück, dass der Zulieferer einen festen Lohn für die Produktion der beauftragten Güter erhält. Nicht selten wird eine fixe Pauschale als Vergütung gezahlt.

Nach außen hin tritt der Lohnhersteller nicht in Erscheinung, sondern führt Tätigkeiten im Namen eines anderen Unternehmens aus. Grundlage zur Bereitstellung von Herstellungsdienstleistungen ist ein Vertrag zwischen beiden Partien. Lohnhersteller arbeiten exakt nach den Vorgaben ihrer Auftraggeber. Typische Branchen für den Einsatz von Lohnherstellern sind Lebensmittel, Kosmetik, Seifen, Nahrungsergänzungsmittel, Elektronik und die Pharmaindustrie. Ein prominentes Beispiel aus dem Bereich Elektronik ist das iPhone. Das Unternehmen Apple, das hinter diesem Produkt steht, produziert sein Zugpferd keineswegs selbst, sondern lässt es extern herstellen.

Die Kooperation mit einem Lohnhersteller ist immer dann sinnvoll, wenn für die Herstellung der nötigen Güter eine teure Ausstattung oder individuelle Kenntnisse erforderlich sind. Durch Outsourcing werden Kapazitäten frei, um sich wichtigeren Dingen, wie beispielsweise der Marktforschung oder der Optimierung der eigenen Marke zu widmen. Derartige Maßnahmen sind wettbewerbsentscheidend.

Der Lohnhersteller stellt als Dienstleistungsgeber je nach Kunde und Auftrag folgendes bereit:

  • Personal
  • Infrastruktur
  • technische Ausrüstung
  • evtl. Rohstoffe

Der Kunde eines Lohnherstellers kann das Ausgangsmaterial aber auch zur Verfügung stellen. Gleiches gilt für Rezepturen, Informationen zur Herstellung und gegebenenfalls Anleitungen.

Kostenersparnis und Qualitätskontrollen

Der größte Vorteil von Lohnherstellern besteht darin investitionsstarke Betriebsfaktoren auszulagern. Da Unternehmen durch die Beauftragung eines Lohnherstellers auf teure Produktionsflächen, zusätzlich Personal und kostenintensive Maschinen verzichten können, lassen sich die Produktionskosten massiv einschränken. Zudem kann oft von attraktiven Materialpreisen profitiert werden, da viele renommierte Lohnhersteller riesige Mengen beschaffen und dank Einkaufsnetzwerken günstige Konditionen für Rohstoffe aushandeln. Wird die Materialbeschaffung dem Lohnhersteller überlassen, ist es jedoch ratsam kontinuierlich Qualitätskontrollen vorzunehmen. Beim Konsumenten besonders gern gesehen sind Prüfsiegel von unabhängigen Institutionen, da sich der Endkunde hier sicher sein kann, dass Qualität und nicht betriebliche Interessen entscheiden.  

Von Lohnherstellern zu Supply-Chain-Managern

Heute sind Lohnhersteller jedoch längst nicht mehr nur Dienstleister zur Produktionsauslagerung. Um die Kundschaft dauerhaft zu überzeugen, müssen Lohnhersteller heute mit flexiblen Lösungen, optimaler Logistik und Marktanalysen begeistern können. Mit einem umfangreichen Dienstleitungspaket soll Kunden eine schnelle Reaktion auf Trends geboten werden. Im Idealfall machen es innovative Lohnhersteller möglich neue Produkte zügig am Markt zu etablieren. Daher reicht es nicht Produkte einfach „nur“ herzustellen. Sie müssen gleichzeitig marktfertig gemacht werden. Je professioneller und kurzfristiger das vonstattengeht, desto besser für den Auftraggeber. Lohnhersteller müssen daher die Märkte, für die sie agieren, möglichst gut kennen, um den hohen Kundenansprüchen gerecht zu werden.

Der Produktionsprozess muss an kaufentscheidende Faktoren angepasst werden. Ansonsten ist die Wettbewerbsfähigkeit dahin. Lohnhersteller, die den Trend vom reinen Produktionsassistenten hin zum kompetenten Rundum-Dienstleister frühzeitig erkannt haben, machen sich für ihre Kundschaft unverzichtbar, in dem sie von der zuverlässigen Produktion über die Produktentwicklung bis hin zur Serialisierung alle elementaren Serviceleistungen aus einer Hand präsentieren. Auch maximale Flexibilität seitens ist unverzichtbar. Viele der Dienstleister sind relativ klein bis mittelgroß. Die daraus resultierenden flachen Hierarchien fördern kurze Reaktionszeiten.

Perfektioniert wird das Leistungsspektrum von Lohnherstellern durch das Schließen von Lücken zwischen Produktion und Belieferung des Point of Sale. Das Meistern logistischer Herausforderungen gehört mittlerweile für viele erfolgreiche Lohnhersteller ganz selbstverständlich zum Angebot. Nicht zuletzt auch deshalb, weil sie sich auf internationaler Ebene messen müssen. Der Druck durch Billiglohnländer ist enorm und stellt die Dienstleister vor große Probleme. Eine hohe Wirtschaftlichkeit, Fertigungs-Know-how und Flexibilität sind drei Schlüsselkompetenzen, die Lohnherstellern eine Zukunft verschaffen.

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