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Fluch und Segen

Content Marketing

Content Marketing, also die Vermarktung von Inhalten, zählt zu den Geheimwaffen, um neue Kunden über das Internet zu werben. Kein Unternehmen kann heute mehr auf eine Firmenwebseite verzichten, wo die Besucher interaktiv tätig werden und den Dialog mit dem Anbieter einleiten können. Aber die Umsetzung und Nutzung der Potenziale im Content Marketing scheitert in vielen Unternehmen immer noch an Kardinalfehlern.

Fotolia.com © adiruch na chiangmai

Beim Content Marketing kommt es darauf an, den Besuchern von Webseiten interessante und innovative Inhalte zu liefern, die ihn zum Weiterlesen und Weiterklicken animieren. Das geht nicht mit profanen Werbesprüchen oder mit Informationsangeboten in Form von Werbeanzeigen. Solche Inhalte nerven die Besucher, schrecken sie ab und haben oftmals sogar Imageschäden oder negative Bewertungen zur Folge.

 

Content Marketing folgt einem Kreislauf, der mit dem Zuhören beginnt, um die inhaltlichen Bedürfnisse der Wunschkunden und Rezipienten exakt zu ermitteln. Es folgt die Fokussierung der geplanten Inhalte, um daraus einzigartigen Content produzieren zu können. Bei der Content Generierung sollten verkaufsorientierte Inhalte unbedingt im Hintergrund bleiben! Zuletzt wird der generierte Content überall dort bekannt gemacht, wo sich die Wunschkunden bevorzugt informieren. In diesem Kreislauf sollten diese Fehler vermieden werden:

Schrotflinte statt Zielfernrohr

Die Inhalte vieler Unternehmenswebseiten erwecken den Eindruck, als wenn ein Jäger mit der Schrotflinte in die Luft schießt und erwartet, dass möglichst viele Enten herunterfallen. Anders ausgedrückt: möglichst breit gefächerte Inhalte, die ein möglichst großes Publikum ansprechen sollen, sind Mega-Out!

Stattdessen geht es heute darum, wie ein Scharfschütze ein exakt ausgemachtes Ziel anzuvisieren. Und dieses Ziel sind passgenaue Informationen, die für brennende Probleme oder ausgewählte Bedürfnisse von genau analysierten Personen exakte Lösungen bieten. Erst wenn ein Besucher entschieden hat „Das ist aber interessant!“ wird er den Link oder Button betätigen, der ihn zu den weiterführenden Informationen bringt.

Aufsatz Note Mangelhaft

Zahlreiche Verfasser von Inhalten haben offenbar Probleme mit der Rechtschreibung und der Grammatik. Texte mit Tippfehlern, falscher Interpunktion oder falscher Grammatik machen sich meistens nur in den Absprungraten der Webseiten bemerkbar.

Schlechte Aufsätze bzw. Inhalte sind aber auch durch fehlende oder unzureichende Strukturierung in Kapitel und Absätze oder das Fehlen aussagekräftiger Überschriften gekennzeichnet. Sehr beliebt gerade bei technischen Inhalten ist Fachchinesisch, also Fachbegriffe, die nur Experten verstehen, aber dem Laien nicht erklärt werden.

Note Mangelhaft erhalten viele Texte aber auch durch stilistische Fehlleistungen, allen voran Füllwörter. Dies sind Wörter, die aus Texten problemlos gestrichen werden können, ohne dass sich der Sinn des Textes durch das Weglassen verändert. Auch unpersönliche Formulierungen rund um das Wörtchen „man“ sollten tunlichst vermieden werden.

Copy & Paste

Viele Webseiten sehen aus, als hätte jemand mal eben bei Google ein paar Informationen zusammengetragen und schlimmstenfalls auf die eigene Webseite kopiert. Das ist der sichere Weg ins Nirwana des Internets, denn Google straft „duplicate content“ rigoros durch schlechte Platzierung in den Suchergebnissen ab.

Eines der Hauptärgernisse für Benutzer von Suchmaschinen ist der heutige Mehraufwand, der erforderlich ist, um irrelevanten Inhalt von relevantem Inhalt zu trennen. „Content-Relevanz“ ist eine Aufgabenstellung, die der Suchmaschinenbetreiber Google zu einer der Säulen für die Qualitätsbewertung von Webseiten gemacht hat. Der Autor hat hierzu eine Checkliste zusammengestellt, die zum kostenlosen Download angeboten wird: wemarcon.de/de/checklisten/marketing/content-relevanz/

Der neue Trend: „Nicht immer nur verkaufen!“

Die Kompetenzen eines Unternehmens und die herausragenden Eigenschaften von Produkten und Leistungen werden schon lange nicht mehr über Superlative transportiert. Aussagen wie „Wir sind Marktführer!“ lösen Unbehagen und Ablehnung aus, wenn nicht direkt ein Link zur Rankingliste folgt, die eine solche Aussage beweist. Statt konkreter Produkt- oder Leistungsbeschreibungen sollten sich die Inhalte darauf konzentrieren, zuerst einmal positive Assoziationen zu wecken. Der neue Trend dazu heisst „NAS“, was für „Not Always Selling!“ oder „Nicht immer nur verkaufen!“ steht.

Gute Inhalte, die keiner kennt

Die besten Inhalte produzieren keine Besucherzahlen, wenn sie nur der Besucher einer Webseite findet. Gute Inhalte müssen im gesamten Netz durch gezielte Aktionen bekannt gemacht werden. Ganz oben für Content Promotion stehen Social Media wie Facebook, Twitter oder Youtube. Aber auch der klassische Presseverteiler kombiniert mit systematischen Pressemitteilungen und regelmäßige Mailings an Kunden und Interessenten haben positive Wirkung.

Das Ganze sollte auf einem Themenplan aufgebaut sein, der Inhalte enthält, die exakt auf die Wünsche und Anforderungen der Wunschkunden abgestimmt sind. Zusätzlich sollte mit einem Redaktionsplan sichergestellt werden, dass relevanter Content kontinuierlich in regelmäßigen Abständen über die für die Wunschkunden optimalen Kanäle in Umlauf gebracht wird.

Autor: Volker Wendeler

Volker Wendeler ist Inhaber der Marketingberatung WMC Wendeler Marketing Consulting. Er unterstützt Führungskräfte in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) bei der Lösung akuter Herausforderungen und verfügt über ein großes Spektrum herausragender Erfolgsbeispiele.

In seinem Experten-Netzwerk werden darüber hinaus praxisbewährte Lösungen für die meisten Aufgaben im Management, Marketing und Vertrieb von KMU angboten.


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