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Elektronischer Einkauf

Leistungssteigerung im Einkauf

Präsentieren Sie Ihre Anfragen schneller und einfacher als bisher. „Tummeln“ Sie sich auf elektronischen Marktplätzen und erkennen Sie so leichter das Preisgefüge für ausgewählte Produkte. Nutzen Sie die Gelegenheit, sich über das Internet mit potenziellen Lieferanten auszutauschen.

Je nach Branche und je nach Produktspektrum werden elektronische Marktplätze heute sowohl vom Einkauf als auch vom Verkauf wie selbstverständlich genutzt. Nutzen auch Sie die Leistungen dieser eMarktplätze, um beispielsweise neue Lieferanten zu finden.

Bieten Sie online Ihre Bedarfe global an

Als Einkäufer haben Sie mit den eMarktplätzen ein interessantes Werkzeug, um schnell und sicher global präsent zu sein. Sobald Sie Ihren Bedarf online für alle potenziellen Interessenten ins Netz „stellen“, ist Ihre Anfrage nicht mehr nur lokal und regional, sondern weltweit sichtbar.

Durch die Platzierung einer Anfrage auf einem eMarktplatz eröffnen Sie sich Chancen auf eine unbekannte Anzahl von neuen Lieferanten – und das in der Regel rund um die Uhr. Auch nach Ihrem Feierabend steht Ihre Anfrage allen Interessenten, auch denen in den USA, China oder Japan zur Verfügung. Ein gutes Argument für Sie als Einkäufer: Sie können per Mausklick einfach und Kosten sparend Produkte oder Dienstleistungen suchen und vergleichen – meistens schneller und anonymer als auf dem konventionellen Weg.

Wie sehen die verschiedenen Formen der eMarktplätze aus?

Ein eMarktplatz unterscheidet sich von einem Online-Shop, einer 1:1-Beziehung oder einem eProcurement-System durch die Anzahl der Kunden und Anbieter. Während Sie in einem Online-Shop von einem einzigen Lieferanten Angebote erhalten, finden Sie auf einem eMarktplatz viele Anbieter, die ihre Produkte vielen Kunden auf einer gemeinsamen Plattform zum Verkauf anbieten. Mit einem eProcurement- System (auch Desktop-Purchasing-System genannt) erhalten Sie internetbasierte Systeme zum Einkauf indirekter Güter (meistens CTeile). Hierzu können Sie ausgezeichnet integrierte eKataloge (z. B. der BMEcat) ausgewählter Lieferanten einsetzen. Bei einer 1:1- Beziehung kommunizieren Sie als Einkäufer lediglich mit einem Anbieter auf elektronischem Weg. Einen weiteren erheblichen Vorteil erhalten Sie mit den eMarktplätzen dadurch, dass Sie Ihre Bestellprozesse durch den Austausch elektronischer Informationen effizienter und günstiger gestalten können.

Beispiel

Durch die Nutzung gemeinsamer Datenbanken auf eMarktplätzen können Sie die Übermittlung wichtiger Daten in bedeutend kürzerer Zeit ermöglichen als per Post.

Beachten Sie diese Grundvoraussetzungen

Bei allen Vorteilen dürfen Sie die Voraussetzungen für eine effiziente Gestaltung von Einkaufsprozessen nicht unberücksichtigt lassen. Der Einsatz von weltweit anerkannten eBusiness-Standards sowie die Anbindung der eMarktplätze an die innerbetrieblichen Informationssysteme sollte für Sie eine Grundvoraussetzung sein.

Konzentration auf wenige eMarktplätze

Sie können für den Einkauf und für die Stufen der Supply Chain heute einige interessante Anbieter von eMarktplätzen finden. In vielen Einsatzbereichen entdecken Sie sogar mehrere (konkurrierende) Marktplätze. Weltweit finden Sie eine Gesamtzahl von mehreren Tausend. Jedoch hat insbesondere in den letzten beiden Jahren ein Konzentrationsprozess eingesetzt, sodass Sie in Kürze „nur noch“ von einigen Hundert relevanten eMarktplätzen ausgehen können.

Zeitgewinn und Kostenoptimierung

eMarktplätze bieten Ihnen die Möglichkeit auch mit Ihren Bedarfen global präsent zu sein. Um Ihre Einkaufsaktivitäten über das Internet auszubauen, können Sie vorhandene eMarktplätze nutzen und damit Ihre Bedarfe neuen Lieferantengruppen zur Verfügung stellen. Durch die elektronische Abwicklung sämtlicher Bestellprozesse können Sie außerdem Ihre Einkaufsprozesse verschlanken und einmal aufbereitete Katalogdaten für vielfältige Einsatzzwecke nutzen. Dadurch gewinnen Sie Zeit und verringern Ihre Prozesskosten.

Die wichtigsten Marktplatzarten für Sie im Überblick

Den „klassischen“ elektronischen Marktplatz, auf dem viele Lieferanten und viele Kunden aufeinandertreffen, finden Sie in der Zwischenzeit in verschiedenster Weise. Es existieren für KMU relevante eMarktplätze (vertikale, horizontale, geschlossene und offene eMarktplätze) und Varianten (Kapazitätenbörsen, eAusschreibungen, Auktionsplattformen und Beschaffungsportale), die Sie näher betrachten sollten.

Elektronischer Marktplatz, Portal oder Handelsplattform

Neben dem Oberbegriff „elektronischer Marktplatz“ finden Sie immer wieder Begriffe wie „Portal“ oder „Handelsplattform“, die synonym verwendet werden. Um an eMarktplätzen teilzunehmen, genügt Ihnen meistens ein Internetzugang. Nur in wenigen Fällen benötigen Sie die Einrichtung einer speziellen Software. Als Einkäufer stellen Sie Ihre Bedarfe auf der Plattform ein. Die Abschlüsse erfolgen in der Regel über Festpreise. Dabei haben Sie auch die Möglichkeit, einen Kauf von kleineren Mengen oder Einzelstücken zu tätigen.

Tipp

Die Marktplatzbetreiber bieten Ihnen außerdem häufig Serviceleistungen zur Zahlungs- und Logistikabwicklung, Finanzierung und Nachbetreuung an. Dieser Service ist allerdings nicht kostenlos.

In vielen Fällen müssen Sie für die Nutzung von eMarktplätzen Gebühren zahlen (z. B. in Form von prozentualen Verkaufsprovisionen oder jährlichen Mitgliedsbeiträgen).

Vertikale eMarktplätze

Vertikale eMarktplätze haben fast immer einen klaren Branchenbezug. Deshalb sind diese Plattformen meistens auf einen bestimmten Wirtschaftssektor ausgerichtet. Diese Konzentration ermöglicht es Ihnen, sich auf die speziellen Anforderungen beim Handel dieser Waren leichter einzustellen. Sie können bei solchen eMarktplätzen außerdem davon ausgehen, dass die Marktplatzbetreiber gute Branchenkenntnisse besitzen.

Beispiele vertikaler eMarktplätze

  • www.cc-hubwoo.de – eMarktplatz für die chemische Industrie
  • www.nexmart.de – unabhängige B2BPlattform für den Fachhandel der Branchen Eisenwaren, Werkzeuge, Beschläge sowie Baustoffe
  • www.vdma-e-market.com/de.html – auf diesem eMarktplatz finden Sie neue technologisch anspruchsvolle Produkte der Investitionsgüterindustrie

Horizontale eMarktplätze

Auf horizontalen eMarktplätzen können Sie ein branchenübergreifendes Angebot nutzen. Es werden Ihnen Produkte angeboten, die in allen Unternehmen benötigt werden. Insbesondere finden Sie hier: Büroausstattung, einfache Dienstleistungen oder Güter der Informationstechnik.

Beispiele horizontaler eMarktplätze

  • www.atradapro.de – das Sortiment umfasst eine breite Palette an Produkten und Dienstleistungen (Büro, IT, Technik, Freizeit)
  • www.mercateo.de – nach eigenen Angaben des Marktplatzbetreibers Deutschlands größter B2B-Marktplatz mit über 9.000 Herstellern und rund 150 Lieferanten 
  • www.bridge2b.com – branchenübergreifender Marktplatz (Arbeitssicherheit, Büromaterial, Fahrzeugtechnik, Packmittel, Werkzeuge etc.)

Offene oder geschlossene eMarktplätze

Eine wesentliche Unterscheidung finden Sie zwischen den offenen und geschlossenen eMarktplätzen. Bei offenen eMarktplätzen können Sie sich sehr einfach registrieren und schnell teilnehmen. Bei geschlossenen eMarktplätzen werden Sie nur unter bestimmten Bedingungen, als „ausgewählter“ Teilnehmer eingeladen bzw. zugelassen.

Beispiele geschlossener eMarktplätze

Beispiele offener eMarktplätze

  • www.produktionsnetz.de – kleine und mittlere Unternehmen bieten ihre Kompetenzen im Bereich der mechanischen Fertigung an
  • fastenerexchange.com – B2BMarktplatz für Befestigungselemente

Da die Anzahl der eMarktplätze noch immer sehr hoch ist, sollten Sie sich im Vorfeld unbedingt überlegen, welche Anforderungen Sie an einen geeigneten Marktplatz stellen.

Thorsten Holtwick

Thorsten Holtwick hat jahrelange praktische Erfahrung im Einkaufssmanagement namhafter DAX® Unternehmen. Schwerpunkte seiner Beratertätigkeit sind Einkaufs- und Vertriebsberatung. Der ausgebildete BusinessModerator ist Sachverständiger für den Einkauf im Bundesverband Deutscher Sachverständiger und Fachgutachter.

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