In unserem Papier untersuchen wir den Effekt der aktuellen Finanzkrise bzgl. Venture-Capital-Finanzierung. Wir verwenden hierzu einen Datensatz, der einen Großteil der VC-Finanzierungen in Web 2.0-Start-ups in den USA abdeckt und vergleichen die Situation vor der Finanzkrise mit der aktuellen Situation in der Finanzkrise. Als Datum für den Beginn der Finanzkrise nehmen wir den Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers im September 2008.
Unsere Ergebnisse zeigen, dass aufgrund der Finanzkrise rund 20 Prozent geringere VC-Volumina in Finanzierungsrunden zur Verfügung gestellt werden. Dieser Effekt ist vor allem in späteren Finanzierungsrunden zu beobachten. Dies lässt sich unter anderem dadurch erklären, dass Firmen, die sich bereits in späteren Finanzierungsrunden befinden, einen Bewertungsabschlag nicht vermeiden können, da sie das Kapital zum Überleben brauchen.
Firmen, die jedoch eine Erstfinanzierung suchen, können das Einwerben von Kapital und ihre Expandierungspläne häufig erstmal auf Eis legen und in die Zukunft verschieben. Außerdem sind Start-ups in späteren Finanzierungsphasen besonders stark durch den derzeit schwachen Markt für Börsengänge (IPOs) betroffen. Die Finanzkrise führt zu einer "Finanzierungslücke", die sich negativ auf die Innovationskraft einer Volkswirtschaft auswirken kann.
Was können innovative Start-ups von den Ergebnissen lernen? Die Daten zeigen, dass VC-Finanzierung zu Zeiten der Krise weiterhin möglich ist. Firmen, die momentan nach VC-Kapital streben, sollten sich jedoch auf einen Bewertungsabschlag von ca. 20 Prozent im Vergleich zum Zeitraum vor Ausbruch der Krise einstellen.
Das vollständige Papier kann hier kostenlos eingesehen werden.