Die Klage trifft das 2005 gegründete Studenten-Netzwerk nicht aus heiterem Himmel: Die Feststellungsklage ist eine Reaktion auf Vorwürfe von Facebook-Anwälten, die bereits im Vorfeld geäußert wurden. Sie soll beweisen, dass diese Vorwürfe nicht zutreffen. Dies ließ studiVZ-Chef Marcus Riecke in einer offiziellen Stellungnahme verlauten.
Die Anschuldigungen kommen nicht von ungefähr: Sowohl in Optik als auch bei den verschiedenen Funktionen sind die beiden Portale nahezu identisch. Der einzige auffallende Unterschied liegt in der Farbwahl: Bei Facebook ist blau die dominierende Farbe, während sich studiVZ in rot präsentiert.
In der 116-seitigen Klageschrift, die bei einem Gericht in San Jose im Silicon Valley eingereicht wurde, heißt es: "StudiVZ hat nicht nur Facebooks Features gestohlen, sondern auch das "Look and Feel", das Design, große Teile der Website-Funktionalitäten und andere Eigentumsrechte wie Style Sheets." Das berichtet zumindest der Netzökonom Holger Schmidt von der FAZ in seinem Blog.
Seit März gibt es die deutschsprachige Facebook-Version. Die lief jedoch nicht so erfolgreich an wie geplant. Hierin sieht Marcus Riecke den Grund für die Klage: "Nachdem es Facebook trotz aufwändiger Bemühungen bisher nicht gelungen ist, in Deutschland Fuß zu fassen, versucht man jetzt offenkundig, den Erfolg von StudiVZ gerichtlich zu behindern." Bei studiVZ sehe man der Sache gelassen entgegen, zitiert Spiegel Online Riecke.