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Interview mit Vincent Nicolai, buddybrands.com

"Unser Ziel ist es, in Deutschland der erste Ansprechpartner in Sachen Facebook-Marketing zu werden"

Während viele Gründer noch an der "großen Idee" schrauben und danach streben, den Erfolg großer Webgründungen zu toppen, machen andere Start-ups ihr Geld einfach damit, dass sie am Erfolg der Großen teilhaben. Ein vorbildliches Beispiel dafür ist das Berliner Start-up buddybrand, das sich darauf spezialisiert hat, großen Marken Facebook beizugringen. Erfahren Sie hier von Mitgründer Vincent Nicolai mehr über das Geschäftsfeld und dessen Perspektiven.

Vincent Nicolai Vincent Nicolai

Guten Tag Herr Nicolai. Ich freue mich, dass Sie uns heute ein klein wenig über Ihr Start-up buddybrand verraten. Doch vorher möchten wir gerne etwas über Sie erfahren: Woher kommen Sie? Was haben Sie gelernt? Wie verdienen Sie Ihr Geld?

Vincent Nicolai: Geboren und aufgewachsen bin ich in der Nähe von Stuttgart. Über ein angefangenes e-Business Studium in Österreich und erste Start-up-Erfahrungen in München bin ich nun in Berlin gelandet. Ein kleines Gehalt als Gründer von buddybrand hilft mir über die Runden zu kommen. Da wir die meiste Zeit im Office verbringen sind die größten Kostenpunkte ohnehin Fast Food und Wachmacher Getränke.

Wer ist noch mit an Bord? Wen hätten Sie gern noch mit an Bord?

Nicolai: Das Kern-Team setzt sich aus vier Personen zusammen. Neben Ole Riesenberg als Mitinitiator der Unternehmung sind noch Lars Kranholdt und Klaus Breyer dazu gestoßen, die weitere Erfahrung und Expertise mit einbringen. Wir sind komplementär aufgestellt und decken die wichtigsten Bereiche als Gründungsteam ab. Aktuell sind wir vor allem auf der Suche nach jungen Leuten mit Skills, die in einem schnell wachsendem Start-up eine tragende Rolle einnehmen möchten und natürlich Business-Accelatoren in Form von Partner-Agenturen, die mit ihren Kunden neue und effektive Wege gehen wollen.

Jetzt müssen Sie uns aber mehr über buddybrand erzählen: Was ist die Idee? Welche Kompetenzen hat das Unternehmen?

Nicolai: Unser Pitch lautet: "We help the largest and most trusted brands engage their audience and extend the power of advertising into the social world." buddybrand hilft Marken-Unternehmen sich in sozialen Netzwerken zu platzieren. Hierbei bieten wir ganz unterschiedliche Möglichkeiten an. Wir beraten und unterstützen Unternehmen und Agenturen bei den ersten Schritten in Facebook und den verschiedenen Möglichkeiten ihre Kunden und potenzielle Kunden zu erreichen und mit diesen zu kommunizieren. Die Ausgestaltung einer Facebook-Kampagne geschieht dann durch Applikationen und die Vermarktung. Hierbei greifen wir auf Guerilla Kanäle zurück und stellen unser Know-how in der optimalen Anzeigenschaltung zur Verfügung. Applikationen sind unsere Steckenpferde. Hierbei unterscheiden wir zwischen Express und Smart Apps. Express Apps sind kleine, schnelle Applikationen wie Geschenkeverteiler und verschiedene Quizarten, die entsprechend gebranded werden und dann bequem im Nachhinein vom Kunden über ein CMS verwaltet und optimiert werden können.

Smart Apps sind komplexere Applikationen, die stark an Kampagne und Geschäftsmodell bzw. Produkt des Unternehmens angepasst und ausgerichtet werden. Hier liegt die Chance für den Kunden ein richtigen Erfolg zu landen, im Gegenzug aber wiederum die Gefahr auf die Nase zu fliegen, da es im Normalfall keinerlei Benchmarks gibt.

Unser zweites Standbein sind kleine Consumer Applikationen, die uns als Marketingkanälen für Cross-Promotion und -Selling dienen.

Viele Gründer tun sich bei der Namensfindung für Ihr Projekt schwer. Wie kamen Sie auf den Ihren?

Nicolai: Wichtig für uns war einen Namen zu finden, der stilisiert das aussagt, was wir darstellen: Wir sind der Internet-Kumpel von Marken-Unternehmen. buddybrand setzt sich aus den zwei Wörtern "buddy" und "brand" zusammen. Dabei steht buddy für das soziale Internet. Das Wort wurde lange Zeit bei diversen Webservices als Synonym für Freund oder Kontakt benutzt und geprägt. "brand" bildet dabei das Unternehmen, die Marke. In der Kombination entsteht somit der Internet-Kumpel für die Marken im sozialen Netz. Auf der anderen Seite stellt der Buddy auch den Kunden bzw. potenzielle Kunde dar. Mit welchem es gilt zu kommunizieren - zuhören, antworten, mit einbeziehen, Brand Loyality schaffen. Der Name trifft zu 100% unser Geschäftsfelder, ist erweiterbar und international anwendbar.

Vor einigen Tagen konnten wir auch noch die Domain buddybrand.com für uns sichern. Das Investment war es uns wert!

Haben Sie schon mit dem Gedanken gespielt, Ihre Apps als Whitelabel anzubieten, ähnlich wie zoomzio.com das in Angriff genommen hat?

Nicolai: Input in diese Richtung gab es vor allem von Partner-Agenturen. Das Paradebeispiel hier ist aber viel mehr wildfireapps.com , die durch eine Finanzierung durch den Facebook-Fund hier führend sind. Wir bieten ja bereits Express Applikationen an, welche zwar noch nicht vollautomatisch erstellt, aber schon jetzt bequem über ein CMS verwaltet, angepasst und optimiert werden können. Es ist durchaus vorstellbar, dass wir in naher Zukunft diesen Bereich weiter ausbauen und automatisieren werden. Wichtig ist für uns hierbei, dass wir eine komplette Facebook-Marketing-Kampagne abbilden können und nicht von Hand nachbessern müssen.

Was Social-Networks angeht, sitzen Sie ja ganz vorne: Welche Art von Apps wird besonders gern geklickt und warum?

Nicolai: Inzwischen haben wir so viel Erfahrung gesammelt, um sofort einschätzen zu können, ob eine Applikation funktioniert oder nicht. Viele Kreativ-Agenturen sind schon auf die Nase gefallen, weil sie zwar eine nettes Konzept für eine Image-Kampagne auf Facebook entwickelt, aber einfach das Knowledge der Facebook-Plattform nicht hatten, um eine durchdachte Viralität mit einzuplanen. Ein gutes Beispiel ist Skyfriends von TUIfly bzw. SinnerSchrader. Die Idee ist super, aber einfach nicht unter Berücksichtigung der Facebook-Viral-Kanäle zu Ende gedacht, was auch die Nutzerzahlen zeigen. Mit einem einfachen Tendenz-Quiz und kleinem Seeding-Budget hätte man vermutlich noch mehr rausholen können. Abgesehen von den Upsells, die durch Skyfriends erzielt werden konnten, die aber sicherlich nicht allzu groß waren.

Erfolgreiche Apps sind erstens persönlich und zweitens beziehen immer mehr als einen Freund mit ein. Wenn der Impuls durch die miteinbezogenen Freunde auch noch weitergetragen wird, hat man schon beste Voraussetzungen für eine erfolgreiche App.

Haben Sie sich schon mit dem Facebook-Markt in den USA auseinandergesetzt? Wo sind die Unterschiede zu Deutschland? Verhalten sich die User anders? Konsumiert man anders? Welche App-Konzepte könnten in Deutschland gar nicht funktionieren?

Nicolai: Natürlich. Der amerikanische Markt ist dem deutschen hier Mal wieder Meilen voraus. Der wesentliche Unterschied liegt in der Reichweite und der Abdeckung der App-affinen Zielgruppe, welche den App-Entwicklern zur Verfügung stehen. Die erfolgreichsten Consumer Apps sind sicherlich auch auf den deutschen Markt übertragbar. Die Frage ist natürlich, inwieweit man hier ein entsprechendes Wachstum hinlegen kann, um ein wirklich nachhaltiges Geschäftsmodell zu entwickeln. Bei Kampagnen für Kunden sieht es da schon anders aus. Hier gilt es viel mehr, die Fanbase der (Marken-)Unternehmen zu mobilisieren.

Entwickeln Sie fürs erste nur für Facebook oder wollen Sie auch ins Smartphone-App-Geschäft einsteigen?

Nicolai: Wir verkaufen unseren Kunden virale Applikationen. Unser Anspruch ist es nicht nur technisch anspruchsvolle und skalierbare Lösungen zu entwickeln, die funktionieren, sondern Applikationen die sich schnell verbreiten. Die Apps auf Smartphones verhalten sich ja völlig anders - virale Kanäle wie auf Facebook stehen hier nicht zur Verfügung. Smartphone-Apps, die an den Social-Graph (z.B. Facebook) angehangen werden, sind jedoch ein sehr spannendes Feld, in welchem wir schon bald aktiv werden. Aktuell liegt der Fokus jedoch auf Facebook Marketing Lösungen.

Zum Abschluss: Wo soll es mit buddybrand hingehen? Wollen Sie größer werden? Wollen Sie das Geschäftsfeld erweitern? Oder sind Sie zufrieden mit dem Status Quo?

Nicolai: Wörter wie Geschwindigkeit, Wachstum und Skalierbarkeit fallen bei uns täglich. Wir versuchen stets ein big picture zu haben und unsere Strategie zu optimieren. Aktuell gilt es, die Grundlage dafür zu legen, in den nächsten Monaten stark und schnell zu wachsen. Mit Facebook arbeiten wir in einem sehr schnellen Markt. Unser Ziel ist es in Deutschland der erste Ansprechpartner für Agenturen und Marken-Unternehmen in Sachen Facebook Marketing zu werden und international mit unseren Consumer Apps für Aufsehen zu sorgen.

Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg!

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