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Interview mit Ben Dronkers, sensiseeds.com

"Unser Fokus ist einfach: Die Cannabis Pflanze"

Ben Dronkers leitet das Familienunternehmen Sensi Seeds, das auf Aufzucht und Vermarktung von Cannabis Samen spezialisiert ist. Im Interview mit foerderland spricht er über die besonderen Herausforderungen des Geschäftskonzepts Cannabis.

Ben Dronkers leitet das Familienunternehmen Sensi Seeds Ben Dronkers leitet das Familienunternehmen Sensi Seeds

förderland: Hallo Herr Ben Dronkers! Da Sie das Familienunternehmen Sensi Seeds führen, das auf Aufzucht und Vermarktung von Cannabis Samen spezialisiert ist, haben Sie vielleicht kürzlich den Umschwung in der deutschen Drogenpolitik zur Kenntnis genommen. Ein Gerichtsurteil erlaubt nun, bestimmten Patienten für den medizinischen Gebrauch eigenes Cannabis anzupflanzen.

Wie relevant sind solche Entscheidungen für ihr Geschäft?

Ben Dronkers: Solche Entscheidungen sind immer relevant für unser Geschäft. Unser Fokus ist einfach: Die Cannabis Pflanze. Daher ist alles wichtig für uns, was mit ihrer Stellung weltweit verknüpft ist. Deshalb haben wir so viel Zeit und Mühen der Aufklärung über ihren Nutzen gewidmet, in der Hoffnung die Dinge ändern sich in positiver Weise. Entscheidungen wie die kürzlich in Deutschland getroffene, bestätigen den Wert unseres Handels und natürlich verbessern sie die Lebensqualität für viel mehr Menschen. Eins der treibenden Prinzipien hinter Sensi Seeds ist es, unser Bestes zu tun, um zu gewährleisten, dass jeder von den vielen positiven Verwendungsmöglichkeiten der Cannabis Pflanze profitieren kann.

Da wir gerade davon sprechen, glauben Sie, dass diese begrenzte Legalisierung eine gute Lösung ist, was den medizinischen Nutzen betrifft?

Dronkers: Es ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber es bleibt viel Arbeit, um die Pflanze zu normalisieren und sie wieder an ihren richtigen Platz in der Gesellschaft zu stellen. Dass einigen Patienten erlaubt ist, ihre eigenen Pflanzen zu züchten ist ein großer Schritt nach vorne, aber was ist mit den anderen? Außerdem ist nicht jeder Patient, dem es erlaubt ist, physisch in der Lage dazu. Die Legalisierung muss auch deshalb passieren, damit jeder, der medizinisches Cannabis benötigt auch bekommen kann, so dass Patienten nicht in einem Teufelskreis gefangen sind, in dem sie nicht gesund genug sind, um Pflanzen zu züchten, die ihnen helfen würden. Ich bin fest davon überzeugt, dass jedem erlaubt sein sollte, Cannabis zu gebrauchen.

Es scheint, dass mehr und mehr Länger ihre Haltung gegenüber medizinischem Cannabis überdenken. Bietet diese neue Einstellung der Länder Potential für Ihren Markt?

Dronkers: Ja und nein. Es wird natürlich neue Chancen geben, wie wir am Beispiel der USA gesehen haben. Ein gänzlich neuer Markt wurde eröffnet und führt zu einem „Goldfieber“-Effekt – ein grünes Fieber, wenn Sie so wollen. Auf der anderen Seite, die Nachfrage am europäischen Markt ist relativ gleichbleibend. Sicherlich erlauben neue Legalisierungen freiere Herangehensweisen gegenüber der Kultivierung von Cannabis und dies wird die Nachfrage an genetisch und medizinisch hoch qualitativem Cannabis steigern. Dies berücksichtigen wir in der Planung für die nächsten Jahre und wir arbeiten auch schon an dieser Eventualität seit einiger Weile. Sensi Seed liefert die Genetik für verschiedene medizinische Sorten, die von Bedrocan, einem niederländischen medizinischen Cannabis Lieferanten, angebaut werden, und wir waren immer an der Spitze der Züchtung medizinischer Cannabissorten.

Wie reagieren Sie üblicherweise auf geänderte Gesetzeslagen wie diese?


Dronkers: Die einfache Antwort ist: Vorsichtig. Die Gesetzgebung in Bezug auf die Anpflanzung von Cannabis beeinflusst nicht automatisch die Gesetzgebung zur Verbreitung von Cannabis Samen. In einigen Fällen wie in den USA werden wir immer noch von Importgesetzen eingeschränkt. Unser primärer Fokus ist die Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung der besten Cannabissorten. Wenn die Nachfrage, insbesondere für medizinische Sorten steigt, werden wir vorbereitet sein.

Wird es Anpassungen für den deutschen Markt geben?

Dronkers: Nein. Wir sind natürlich gewillt unsere Expertise mit einzubringen, wenn man sie wünscht, wie wir es auch in den Niederlanden getan haben. Wir kommunizieren viel mit unseren deutschen Freunden und Fans auf verschiedensten Foren und Social Media Plattformen und wir sind einer der Hauptsponsoren der HanfParade, daher ist unser Band zur deutschen Cannabis Community bereits sehr stark und wir freuen uns, wenn dies weiter wächst.

Ganz allgemein, wie geht Ihr Unternehmen mit der Tatsache um, dass Ihre Produkte in der EU teilweise – und an einigen Orten sogar vollständig – kriminalisiert sind? Was sind Ihre besonderen geschäftlichen Herausforderungen?

Dronkers: Die Legalität unserer Produkte ist ein Thema, das wir sehr ernst nehmen. Deshalb beobachten und kommunizieren wir die Änderungen in der Gesetzgebung weltweit so stark, ebenso wie wir gegen den Verbot von Cannabis und die Verbreitung von Fehlinformationen kämpfen. Wir versuchen dies über unsere mehrsprachigen Blogs, Social Media und über unsere internationalen Partner zu erreichen. Eines unsere Ziele ist es, die Cannabis Pflanze an ihren richtigen Platz zurückzuführen, als eine der wertvollsten Ressourcen unseres Planeten. Natürlich müssen wir dabei die Gesetze respektieren, die derzeit vorherrschen. Wir senden unsere Produkte nur in Länder, wo wir es auf legale Weise können. Wir sind außerdem extrem sorgsam bei unseren Kunden, was die Information betrifft, unter welchen Bedingungen Cannabis wie gebraucht werden sollte und wie nicht. Tatsächlich ist es in vielen Ländern Europas legal Cannabis Samen zu besitzen und das ist etwas, was uns extrem klar ist.

Glauben Sie, dass es wahrscheinlich ist, dass medizinisches Cannabis in ganz Europa irgendwann in naher Zukunft legalisiert wird? Welche Rolle spielt dabei die Forschung? Und was kann Ihr Unternehmen dem Bestreben hinzusteuern?

Dronkers: Wir sind dem näher als jemals zuvor. Aber es gibt immer noch einige Schritte zu machen. Während wir eine Veränderung in der öffentlichen Meinung gesehen haben, scheinen die Politiker immer noch zu ängstlich zu sein, um den Wechsel wirklich zu vollziehen. Mit der Zeit hoffen wir, wird sich dies von selbst lösen, wenn Cannabis mehr und mehr bekannt wird. Je schneller, desto besser!

Forschung ist natürlich unerlässlich um den medizinischen und praktischen Nutzen von Cannabis weiter zu fördern, was wiederrum das Ende eines Verbots dieser außergewöhnlichen Pflanze vorantreibt. Es gibt keine negativen Folgen von weiterer Forschung! Sensi Seeds ist stolz darauf, Neuigkeiten und allgemeine Informationen über Cannabis zu verbreiten, einschließlich der neusten wissenschaftlichen Studien und Berichte auf unserem Blog. Unsere Foren können ebenfalls als wichtiger Verteiler betrachtet werden, da wir dort eine Bühne für ausgiebige Diskussionen zu allen Themen rund um Cannabis bietet und das für jeden, der möchte, ob er ein Sensi Kunde ist oder nicht.

Vielen Dank für das Interview!

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