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Start-ups international

Start-up-Ideen aus Indien, den Niederlanden und Japan

Gut gemischt und voller Potential ist die Start-up-Rundschau in dieser Ausgabe: Denn Indien geht mit einem cleveren Outsourcing-Projekt an den Start, während sich ein niederländisches Unternehmen ganz auf urbane Alltags-Probleme konzentriert. Zum Abschluss schicken japanische Fischer per Webdienst ihre Zwischenhändler in die Arbeitslosigkeit. Hier gibt es einiges zu lernen, also lesen Sie sich schlau!

fuud.co.jp fuud.co.jp

Zeit isst Geld

Timesvr.com - Jedes Jahr machen Unternehmensberatungen ein Heidengeld damit, Geschäftsprozesse zu optimieren. Wer gerade kein Kleingeld dafür hat, Herr McKinsey oder Herr Waterhouse zu entlohnen, dem ist mit dem Service dieses indischen Start-ups erst einmal vortrefflich geholfen. Obwohl der Name recht nichtssagend ist, verbirgt er ein äußerst kluges Outsourcing-Projekt. Wer bei timesvr angemeldet ist, bekommt nämlich einen indischen Sidekick, der allerhand Aufgaben erledigt, für die man selbst gerade keine Zeit hat. Stellen Sie sich vor, Sie sitzen an einem wichtigen Projekt und müssen aber eine Excel-Tabelle noch fertig formatieren, weil Ihr Kollege Sie darum gebeten hat. Geben Sie die Aufgabe doch einfach Ihrer neuen rechten Hand auf timsvr. Benutzen Sie E-Mail, Skype oder Telefon, um Aufgaben zu deligieren. Auch ein persönlicher "Workspace" wird vom Unternehmen zur Verfügung gestellt. So kann kontrolliert werden, welche Aufgaben bearbeitet wurden und welche noch zu erledigen sind.
Potential: Einen selten gutes Ding hat dieses Start-up hier abgeliefert. Globalisierung par Excellence. Zwar kostet der Dienst auch ungefähr 7,50 Dollar die Stunde oder als Flatrate 850 Dollar, doch das ist doch ein Lohn, der hierzulande fast sittenwidrig wäre. Als Zwischenlösung gibt es obendrein für 64 Dollar den Service für 8 Stunden pro Monat. Und dabei muss man sich vor Augen halten: Rund um die Uhr einsatzbereit und wahrscheinlich auch kompetent. Wer sich davon aber überzeugen möchte, dem bietet das Unternehmen für 3 Tage einen Gratis-Probe-Assistenten an. Als weiteren Marketing-Gag kann man auch seine Frau zum Hochzeitstag mit einer timesvr-giftcard überraschen. Warum nicht? Auf jeden Fall bleibt festzustellen: Wenn Sie einen Ingenieur für 45 Euro die Stunde angestellt haben und er seine Zeit mit Arbeiten verbringt, die auch ein 7,50 Dollar-Mann erledigen könnte, dann braucht es nicht viel Fantasie, um sich die Lohnkosten-Ersparnis vor Augen zu führen. Es muss nicht Indien sein und es muss auch nicht Englisch sein. Hierzulande könnte man einen ähnlichen Service, wenn auch zu anderem Preis anbieten. Jemand?

Es denen da oben mal richtig zeigen ...

buitenbeter.nl - Hoppla - da war wohl wieder ein Schlagloch. Autsch - wieso liegt da eine benutzte Spritze. Das sind nur zwei der tausend Sorgen, die den Großstädter alltäglich plagen. Meist ärgert man sich dann und brummt fluchend in seinen Bart. Unser Bart hört uns zwar geduldig zu, kann aber die Probleme nicht lösen. Deshalb haben sich ein paar niederländische Saubermänner die buiten beter-iPhone-App einfallen lassen. "Buiten beter" heißt soviel wie "draußen schöner" und sorgt dafür, dass die Sorgen der Bürger auch von den Magistraten erhört werden. Man fotografiert einfach das offensichtliche Übel mit der eingebauten Kamera, registriert die GPS-Koordinaten, kommentiert das Ganze und schickt es an die Stadtverwaltung. Sicherlich werden einige Kritiker jetzt anmerken: Man kann doch auch eine E-Mail schicken. Und recht haben die. Aber irgendwie ist es doch viel cooler mit einer iPhone-App, oder?
Potential: Die App selbst wird gar nicht zum Kauf angeboten, sondern die Struktur, die dahinter steckt. Will eine Stadt oder Gemeinde bei dem Spaß mitmachen, muss sie natürlich etwas in den Klingelbeutel der buitenbeter-Mannschaft stecken. Damit dieser Dienst für die niederländischen Stadtoberen interessant wird, fordern die Gründer die Bevölkerung mit Aussicht auf ein iPad-Gewinn lautstark dazu auf, die Schmuddelecken ihrer Stadt zu dokumentieren. Wer braucht denn da eigentlich noch Überwachungskameras? Auf jeden Fall ist einmal mehr anzumerken, dass Rationalisierungs-Maßnahmen auf kommunaler Ebene, die durch das Web 2.0 erst möglich werden, auch in Deutschland bestimmt gern gesehen wären.

Fischers Fritzchen postet frische Fische

Fuud.co.jp - Dass Japaner gerne Tiere aus dem Meere verspeisen, wissen wir nicht erst seit Fernsehaufnahmen von erquicklich blutigen Waljagden. Auch Sushiröllchen wollen wohl befüllt sein und deshalb muss tagtäglich eine Unzahl von Meeresgetieren aus den Tiefen vor Japans Steilküsten emporgezogen werden. Damit die Fischer Ihren Fang auch an den Mann bekommen, gibt es Zwischenhändler. Die fangen neuerdings ängstlich an zu zittern, sobald sie den Namen Fuud hören. Hierbei handelt es sich nämlich um ein E-Commerce-Start-up, das sich das Web zu Nutze macht, um den gerade gefangenen Fisch schon auf dem Kutter zu verkaufen. Dabei wiegen und fotografieren die Fischer einfach die Fangstücke und stellen sie auf einer Art Auktionsplattform ein. Hier können die Endkunden den Fisch nun ersteigern. Sobald er angelandet ist, wird er per Kurier schwuppsdiwupps ausgeliefert.
Potential: Viel Gutes bringt diese Idee den japanischen Fischern, da sie nun nicht mehr die Margen des Händlers mitbezahlen müssen und so um einiges mehr verdienen. Lang wie ein Aal werden allerdings die Gesichter der Zwischenhändler sein, kommt Ihnen nun ein Gutteil ihrer Betätigung doch einfach so abhanden. Denkt man als Gründer darüber nach, bei welchen Transaktionen das vorherige Besichtigen der Ware eine Rolle spielt, so tun sich einige appetitliche Verdienstmöglichkeiten auf: Blumen, Nutztiere, Gemüse- oder Obstchargen oder eben Fisch - Nichts ist mehr vor dem Web sicher.

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