Die vom Handmade-Boom erfassten Branchen sind der Computer-Zusammenbau, Goldschmied-Handwerk und nicht zuletzt das Stricken. Interessant ist die Vermarktungsstrategie bei diesem Trend. So wird nicht das gute alte "Zurück zu den Wurzeln" ausgerufen, sondern gleich eine neue Herangehensweise erdacht. So hat sich rund um das, was man früher "Hausarbeit" nannte, die sogenannte Crafting-Bewegung gebildet. Ziel ist es, vor allem weibliche Nutzer beim Handgemachten zu unterstützen. Dabei kommt es nicht so sehr auf die früher so betonte Perfektion in der Ausführung an, sondern auf Wirkung, Authentizität und vor allem Spaß.
Mittlerweile arbeiten US-Trendzeitschriften wie Make oder Craft an einer Verstärkung des Booms. Und mit dem Burda-Verlag ist bereits der erste Big Player im Online-Bereich auf den Zug aufgesprungen. Unter dem Label "Open Source Sewing" können sich die Nutzerinnen Strickanleitungen herunterladen, dadurch ihre verborgenen Fähigkeiten freilegen und jede Menge Spaß haben.
Auch in Deutschland weitet sich der Handmade-Bereich zunehmend aus, allerdings auf einer früheren Stufe. Hierzulande gibt es immer mehr Möglichkeiten, Dinge online zu gestalten und dann von einem Dienstleister produzieren und ausliefern zu lassen. Nach T-Shirts und anderen Produkten ging am 12. September mit LoomUp zum Beispiel auch ein Designshop für Grußkarten an den Start.