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Vorstellung

MyDryclean - eine Idee, die sich gewaschen hat

Eine saubere Sache haben die drei Gründer von mydryclean da abgeliefert. Unter dem Stichwort "intermediärer Handel" haben sie vom Ruhrgebiet aus einen Online-Offline-Service für Textilreinigung aufgezogen. Doch wer profitiert davon und was für Potentiale stecken noch hinter dem Denkmodell? Wir werfen einen Blick darauf.

mydryclean.de mydryclean.de

Textilreinigungen kennen alle von uns, die wissen, dass man Anzüge nicht in die Waschmaschine steckt oder die keine Zeit haben, ihre Business-Hemden selbst zu waschen und zu bügeln. Doch wer keine Zeit zum Waschen hat, der hat bestimmt auch keine Zeit, die Hemden bei der Reinigung abzuliefern. So der Grundgedanke von MyDryclean.de . Doch wie zimmert man aus einem Grundansatz ein funktionierendes Geschäftsmodell. Schauen wir uns an, was die drei Gründer Ufuk Topcu, Andreas Falkenberg und Selim Ates daraus gemacht haben.

Das Konzept

Ähnlich wie bei anderen Konzepten, die auf "intermediären Handel, also der Schnittstelle zwischen On- und Offline-Angeboten, setzen, hat das Team einen Online-Service entwickelt, der als Marketing-Kanal für lokale Textilreinigungen dient. Über die Internetseite werden Aufträge generiert, die der Vor-Ort-Dienst dann abwickelt, freilich mit einer deutlichen Provision für die Mittler: MyDryclean. Doch wie kommt überhaupt ein Mehrwert für den Kunden zu Stande? Die Antwort fanden die Gründer in den Gründen, die Kunden dazu bewegen, überhaupt erst zu einem Reinigungsdienst zu gehen: Die Unlust, die nicht vorhandene Kompetenz und vor allem der Mangel an Zeit, seine Kleidung selbst zu reinigen. Also ergänzten sie das bloße Angebot der Textilreinigung um einen Abholservice - der Kunde braucht sich um nichts mehr zu kümmern, als die Lieferung zu timen und zu bezahlen. Das geschieht über das MyDryclean-Portal oder in Zukunft über eine adäquate Smartphone-App.

Genauer hingeschaut

Im Detail hat das Team das Konzept so gestaltet, dass es für jeden Postleitzahlenbereich einen fixen Partner akquiriert hat, der auf der Plattform keinerlei Konkurrenz zu befürchten hat. Ausgewählt wurden die Partnerbetriebe vor allem nach Qualitätskriterien, nach Liefermöglichkeiten und einem Mindestvolumen an Auftragsbewältigung. Durch diesen Exklusiv-Ansatz, beschleunigen die Gründer automatisch das Zustandekommen eines Lieferanten-Netzwerks, denn hier mahlt der Erstbeste (im wahrsten Sinne des Wortes) auch zuerst und muss bei gleichbleibender Qualität freilich keinen Nachfolger fürchten. Die Reinigungsbetriebe selbst bestimmen hierbei die Preise. Diese Beschränkungen bieten natürlich Breschen für eventuelle Konkurrenten, die bestimmt nicht lange auf sich warten lassen. Doch die Pole-Position dürfte MyDryclean für die nächste Zeit sicherlich für sich beanspruchen.

Die Zukunft

Doch nicht allein auf dem Privatkundensektor will MyDryclean punkten - vor allem das Großkundengeschäft soll die Umsätze bringen. Rahmenvertragsvermittlung und Reinigungs-Flatrates sollen hier für großvolumige Umsätze sorgen. Doch bei bloßen Absichtserklärungen ist es bei MyDryclean nicht geblieben - mit Google Deutschland haben sich die drei Ruhrpottler einen Referenzkunden allererster Kajüte geangelt.

Der intermediäre Handel ist übrigens ein ziemlich lohnendes Geschäft - ob Lebensmittel, Kleidung, Taxifahrten oder Beerdigungen - immer mehr Branchen werden von Web-Portalen gebündelt vermarktet. Ein cleverer Gründer sollte spätestens jetzt, seine Augen offenhalten, wo hier noch etwas zu holen ist.

Nach Aussage von Ufuk Topcu, dem Manager des Start-ups, sucht MyDryclean nicht dringend nach einem Investor, würde sich aber über einen Kapitalgeber freuen, der nicht auf den schnellen Exit, sondern ein nachhaltiges Geschäft setzt. Bisher finanzieren sich die drei Jungs noch selbst - das aber erfolgreich, wie man sieht. Dass auch das Publikum das Potential des Start-ups erkannt hat, war bei der Entscheidung zum Start-up des Jahres unserer Kollegen von deutschestartups.de zu sehen, wo das Team den dritten Platz abgeräumt hat.

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