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Interview mit Susanne Hamm, Profi Engineering AG

"Hinterfragen und Diskussionen zwischen Mitarbeitern und der Unternehmensleitung sind bei PROFI ausdrücklich erbeten"

Die Darmstädter PROFI Engineering AG setzt sich mit IT-Lösungen für den Mittelstand auseinander. Da gutes Personal im IT-Bereich schwer zu finden ist, kommt man nicht umhin, bei der Personalpolitik Wege zu beschreiten, die eine feste und kollegiale Bindung zwischen Unternehmen und Mitarbeiter herstellen. Wie genau das bei PROFI gehandhabt wird, erklärt Susanne Hamm vom Unternehmensvorstand.

Susanne Hamm, Unternehmensvorstand PROFI AG Susanne Hamm, Unternehmensvorstand PROFI AG

Susanne Hamm starb am 18. Oktober 2009 nach dem Interview bei einem Unfall. Die Personalarbeit bei PROFI führt nun Lutz Hohmann weiter.

förderland: Was macht Ihrer Meinung nach einen guten Arbeitgeber aus?

Susanne Hamm: Ich denke, die wichtigste Basis bildet ein gutes Betriebsklima, in dem es kein Oben und Unten gibt, sondern das Miteinander für die Sache im Vordergrund steht. Dabei gilt es, den Mitarbeitern Freiräume einzuräumen, die Eigenverantwortung zu fördern und den Mitarbeitern aufmerksam zuzuhören.

Was tun Sie, um Ihre Mitarbeiter zu motivieren oder bei ihnen gar Begeisterung für die Arbeit zu wecken?

Hamm: Wir motivieren unsere Mitarbeiter, wo es nur geht: Dazu gehören Gala-Abende, bei denen die Auszeichnung "Menschen des Jahres" verliehen wird, sowie eine jährlich stattfindende Kick-off-Veranstaltung, bei der der Vorstand der gesamten Belegschaft Ergebnisse des Vorjahres sowie einen Ausblick auf das neue Geschäftsjahr präsentiert und herausragende Mitarbeiterleistungen ehrt. Des Weiteren sind Hinterfragen und Diskussionen zwischen Mitarbeitern und der Unternehmensleitung bei PROFI ausdrücklich erbeten. So besucht der Vorstand in regelmäßigen Abständen alle 14 Geschäftsstellen, um sich den Fragen der Mitarbeiter zu stellen und Informationen weiterzugeben. Zudem laden wir monatlich fünf Beschäftigte aus allen Bereichen zu einer eigenen "Tea Time", dem zwanglosen Gedankenaustausch, ein.

Was sind typische Fehler, die bei der Mitarbeiterführung gemacht werden?

Hamm: Die Vernachlässigung beziehungsweise zu wenig Kommunikation, denn nur im direkten Gespräch lassen sich Anforderungen, Fragen und Wünsche unmissverständlich klären. Mindestens ebenso wichtig sind Betreuung und Fortbildung. Unsere Angestellten bilden sich fortlaufend weiter aus und neue Kolleginnen und Kollegen werden in bis zu zweijährigen Patenschaften von erfahrenen Mitarbeitern gefördert.

Wie können Jungunternehmer eine gute Kommunikation möglichst frühzeitig in die Unternehmensphilosophie aufnehmen?

Hamm: Indem man von Beginn an gewisse Standards, wie den regelmäßigen Austausch und „Casual“-Events, etabliert und als Gründer vorlebt. Zweitens gilt es schon bei der Personalauswahl auf geeignete Bewerber zu setzen, die diesen Weg gemeinsam gehen möchten.

Welche drei Tipps würden Sie jungen Gründern und Unternehmern für ihre Mitarbeiterführung mit auf den Weg geben?

Hamm: Eine genaue Auswahl neuer Mitarbeiter auch in personellen Engpässen, immer im Dialog bleiben und den Mitarbeitern Freiraum für Eigenverantwortung überlassen, denn so entsteht der nötige Platz für innovative Ideen.

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