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Start-ups international

Heute mit folgenden Geschäftskonzepten: GutCheck, viglink, PowerInbox

"Game-Changing" - das ist ein Attribut, mit welchem Start-ups sich gerne schmücken würden. Ob aber eine Geschäftsidee und auch deren Umsetzung stark genug ist, eine ganze Branche durcheinander zu wirbeln - das bedarf vieler Faktoren. Zwei der Start-ups, die wir heute vorstellen, haben die Chance, das jeweilige Spiel und auch die Spielregeln zu ändern. Viel Vergnügen!

Den Markt forscher machen

GutCheck - Gerade noch hat dieses Start-up den begehrten DEMO-Award gewonnen, nun wollen wir es brühwarm vorstellen. GutCheck hat sich dem Thema Demoskopie - also Befragungen - verschrieben. Das war bisher eine ziemlich aufwändige und kostenintensive Angelegenheit: Der Auftrag für eine Studie ging an ein Marktforschungsinstitut, welches dann mühsam nach Leuten sucht, die den Anforderungen an die Umfrage gerecht werden. Diese werden dann per Telefon oder persönlichem Interview ausgehorcht. - "Warum so kompliziert?", dachten sich die GutCheck-Gründer und schufen ein Netz an Testpersonen, die sie nach den verschiedensten Kriterien kategorisierten: "groß, Klempner, blond, übergewichtig, Katholik" - alles was das Marktforscherherz begehrt. GutCheck-Kunden wählen nach ihren individuellen Ansprüchen Probanden aus - und interviewen sie einfach per Webcam oder Fragebogen - zu einem Bruchteil der Kosten einer herkömmlichen Sondierung!

Potential: Wieder einmal zeigt sich, dass nahezu kein Dienstleistungsbereich von einer klugen Online-Software verschont bleibt, die schneller, kostengünstiger und praktischer agiert als bisher üblich. GutCheck zeigt eindrucksvoll, dass Webcams zu weit mehr in der Lage sind, als bei Skype die Oma zu grüßen oder bei Chat-Roulette Körperteile ins Bild zu halten. Wer hier auch noch handfeste Infrastrukturen - wie etwa ein qualifiziertes Netz an Testpersonen - aufweisen kann, dem ist der Erfolg und eine schmackhafte Investition schon sicher. Nun wieder eine kleine Aufgabe liebe Gründer: Wofür könnte man die Webcam und das eingebaute Mikrofon noch alles nutze außer zur bloßen direkten Kommunikation?

Das machen die mit Links!

viglink - Affiliate-Werbung ist ein einträgliches Geschäft für viele Websitebetreiber. Je nach Art des vermittelten Verkaufs sind durchaus lohnenswerte Margen drin - so dass man mit einigen wenigen Leads bereits ein anständiges Einkommen generiert. Damit das nun noch effizienter geschieht, erdachte ein US-Start-up namens viglink eine Softwarelösung, die alle ausgehenden Links einer Website danach durchleuchtet, ob das Ziel dieses Klicks eine Seite ist, die ein Affiliate-Programm anbietet. Ist man nun bei viglink angemeldet, geht aller ausgehender Traffic erst einmal kurz durch die viglink-Software, die dafür sorgt, dass man die Provisionen erhält, die einem bei einem erfolgreichen Verkauf zustehen. Selbst, wenn man gar nichts über das Affiliate-Programm wusste und dort nicht angemeldet ist.


Potential: Geld verschenken - da tut man sich meist schwer damit - außer es handelt sich ums Patenkind. Diese Software sorgt auf beeindruckende Weise dafür, dass das im Affiliatebereich nicht mehr vorkommt. Das ärgert die Händler und freut die Publisher! Und der Ansatz ist obendrein technisch ausgereift, skalierbar und konkurrenzlos - für Investoren wie Weihnachten und Dividendenausschüttung an einem Tag. Allein das Konzept auf andere Wirtschaftsregionen zu übertragen, dürfte noch eine gewisse Hürde bis zur Weltherrschaft darstellen.

Die Rache der E-Mailpower

PowerInbox - Der gute alte E-Mail-Client. Die meisten haben Outlook, die etwas rebellischeren Nutzer haben Thunderbird und die Geeks haben Googlemail. Wie mancher interessierte Beobachter vielleicht schon festgestellt hat, fangen die Mailclients an, sich richtig herauszuputzen. Man kann nun nicht mehr nur E-Mails abrufen, sondern diese auch kommentieren, sortieren, markieren oder RSS-Feeds lesen. Fortschrittliche Add-Ons verwalten Anhänge oder ordnen den Mailabsendern ihre Social-Mediaprofile zu und das ist bei weitem nicht das Ende der Fahnenstange. Der Grund für diese Entwicklung ist, dass der E-Mail-Client neben dem Browser zu den meist benutzten Programmen der Dienstleistungs-Gesellschaft zählt. Das hat auch das Start-up powerInbox erkannt und verpasst dem guten alten Client eine kräftige Steroidspritze. Denn mit diesem Addon werden viele Browseraktivitäten einfach in die E-Mailsoftware verlagert: Farmville spielen, twitter aktualisieren, Facebook-Nachrichten schicken und empfangen, Paketverfolgung, Ebay-Auktionen und viele weitere Zeitkiller. Doch nicht nur zur Unterhaltung taugt das Paket - es unterstützt auch viele fortschrittliche oben erwähnte E-Mail-Funktionen.

Potential: E-Mail-Clients zu pimpen ist definitiv ein zukünftiges Thema im Softwaregeschäft. Während Googlemail eigentlich bereits Browser und Mailclient zusammenführte, sind Outlook und Co nicht tot zu kriegen - auch wegen ihrer Offline-Nutzbarkeit und ihrer Vertrautheit. Die PowerInbox weist Features auf, mit denen nicht jeder Arbeitgeber einverstanden ist und das Surfvergnügen dürfte sich aufgrund der reduzierten Oberfläche auch in Grenzen halten. Social-Media-Feeds über die Mail-Oberfläche zu steuern ist jedoch sinnvoll und praktisch. Womit das Start-up allerdings Geld verdienen möchte, bleibt noch offen und dürfte Investoren nicht unbedingt in Scharen anrennen lassen. Die wirtschaftliche Zukunft könnte allerdings in Enterprise-Lösungen liegen, die die Client-Oberflächen nach den speziellen Anforderungen mit Features versieht, die den Workflow effizienter gestalten.

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