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Gründerstory

Eine brilliante Geschäftsidee

"Brille Fielmann" – dieser zum geflügelten Wort avancierte Werbespruch gilt vielleicht für Brillenträger mit Kassengestell, nicht aber für Menschen aus Berlin Prenzlauer Berg, die mit einem ganz besonderen Brillen-Accessoire ihren Look unterstreichen wollen. Die werden wohl eher vor Ort in der Brillenagentur von Uta Geyer fündig.

Die Wahl-Berlinerin verkauft in Ihrem Ladengeschäft in Prenzlauer Berg ausgefallene Brillen aus den vergangenen Jahrzehnten. Alle Stilrichtungen, die seit den 50ern aktuell waren, sind vertreten: Rockabilly-Katzenaugen, Pilotenbrillen oder Klassiker wie die Ray-Ban-Aviator – alles ungetragene Originale, die zwischen 45 und 130 Euro kosten. Uta Geyers Brillen sind "keine Massenware, die es an jeder Ecker zu kaufen gibt", für Sie sind Brillen "ganz persönliche Accessoires, die die Persönlichkeit widerspiegeln und unterstreichen". Und nicht nur Kunden in Berlin kommen in den Genuss der exklusiven Vintage-Brillen: Ute Geyer betreibt auch einen Online-Shop , mit dem Sie weltweit Kunden anspricht und der in Zukunft noch ausgebaut werden soll.

Neben dem Verkauf bietet Uta Geyer wirkliche Agentur-Dienstleistungen an: Sie sucht auf Kundenwunsch nach speziellen, schwer auffindbaren Modellen oder verleiht Brillen an Theater oder für Filmdrehs – sogar für den Film "Der Vorleser" wurden ihre Brillen ausgeliehen. Zudem greifen immer wieder bekannte Magazine wie Vanity Fair, Vogue oder das Zeit Magazin auf Brillen ihrer Brillenagentur für Fotoshoots zurück.

Über zu wenig redaktionelle Berichterstattung über ihr Angebot kann sich Uta Geyer nicht beklagen. Sie "erarbeitet regelmäßig Pressemitteilungen zu aktuellen Themen aus dem Laden oder zu Brillentrends", die sich positiv auf die Umsätze auswirken. Im nächsten Jahr will sie sogar eine eigene Brille-Kollektion präsentieren.

"Da muss man die Zähne zusammen beißen und an sich glauben."

Mit ihrer Brillenagentur hat sich Uta Geyer eine eigene Nische geschaffen, in der sie mit Leidenschaft arbeitet und erfolgreich ist. Das "selbständig sein" beschreibt sie als "vielseitig und facettenreich"; eine Festanstellung kann sie sich momentan nicht vorstellen.

Doch der Start ins Unternehmertum gestaltete sich alles andere als einfach: "Eine Schwierigkeit war, dass ich für die Ladengründung von Frankfurt am Main nach Berlin gezogen bin und die Stadt, ihre Infrastruktur und ihre Eigenheiten noch kaum kannte. Das erschwerte die Arbeit. Berlin kann recht chaotisch sein, wenn man aus der wohlgeordneten Finanzmetropole kommt." Doch nicht nur die neue Stadt erwies sich als Hindernis, auch Freunde und Familie zeigten sich anfangs skeptisch.

Schließlich schickte Sie sich an nach ihrem Studium der Medien-, Kultur- und Literaturwissenschaften "irgendwas mit Medien" zu machen. Und jetzt ein Brillenladen? "Bei einem so hoch spezialisierten Thema gibt es natürlich immer Personen, die an der Geschäftsidee zweifeln – und das auch im Freundeskreis. Da muss man die Zähne zusammen beißen und an sich glauben." Das hat Uta Geyer getan und ihren Plan erfolgreich in die Tat umgesetzt – und so dürfen die vielen Web-Gründer in Berlin hoffen, dass Frau Geyer vielleicht schon bald die original Brille von Bill Gates ins Programm nimmt.

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