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Start-ups international

Clevere Start-up-Ideen aus Schweden und den USA

In der digitalen Welt scheinen viele Dinge selbstverständlich, die ein guter Gründer allerdings zu seinem Vorteil zu hinterfragen weiß. Verfolgen wir heute drei Start-ups, die in diesem Zusammenhang verschiedene Fragestellungen gefunden haben, die ihr Geschäftskonzept begründen. Ein schwedisches Start-up beschäftigt sich mit dem digitalen Leben nach dem Tod, ein amerikanisches Unternehmen greift einer neu entstandenen Branche unter die Arme und eine Initiative, ebenfalls aus den USA, zeigt uns wie man auf innovative Weise an user-generated Content gelangt.

Asche zu Asche und Tweet zu Tweet

mywebwill.com - Aus der Kuriositäten-Abteilung der globalen Start-up-Produktion kommt mywebwill zu uns. Die Hauptfragestellung, die beim Zustandekommen des Geschäftskonzepts eine Rolle spielte, war: "Was geschieht mit meinen Social-Community-Profilen, wenn ich sterbe?". Die Antworten, die die Schweden auf diese Frage gefunden haben, lauten:"Ich schicke noch einen allerletzte Statusmeldung ab!", "Ich lösche mein Profil" oder "Ich überlasse meinen Account jemandem anderem!". Dem User bietet die Oberfläche des Tools eine auswahl an Social-Communities. Diesem kann man eine post mortem-Funktion zuweisen, so dass etwa auf myspace ein letzter Song gespielt, auf posterous ein letzter Blogbeitrag veröffentlicht oder ein lässiger "See you on the other side"-Tweet gepostet wird.
Potential: Buzz kriegt dieser Service von allen Seiten, kein Wunder, denn die Möglichkeit einen digitalen Abschiedsbrief zu hinterlassen, birgt die Chance zur finalen Coolness. Doch der Service hat eine konzeptionelle Schwäche, mit der sich die Gründer vielleicht noch nicht ausreichend auseinandergesetzt haben: Solange der Buzz anhält, kann man mit vielen neuen Nutzern rechnen. Doch da man den Vertrag jedes Jahr erneuern muss (9,90 Dollar/Jahr), muss sich der User jedesmal wieder dafür entscheiden und das wird um so unwahrscheinlicher je mehr der Hype abflacht. Da wo dieser Dienst einen wirklichen Anreiz bietet, so traurig es ist, sind Situationen, in denen absehbar ist, das man nicht mehr lange zu leben hat. Ein guter Kompromiss im Geschäftsmodell wäre etwa eine lebenslange Bereitstellung des Dienstes, für einen höheren Betrag als Ergänzung zum jetztigen Modell. Wer den Service nutzt, benennt übrigens eine Vertrauensperson, die den Tod vermeldet. Daraufhin werden alle Vorgänge ausgelöst.

Social Media für Fortgeschrittene

offerpop.com - In letzter Zeit haben wir an dieser Stelle immer wieder über Start-ups berichtet, die sich mit dem Thema Marketing im Bereich Social Media auseinandergesetzt haben. Auch heute wollen wir wieder über einen Dienst berichten, der der neu aufkommenden Berufsgruppe der Social-Media-Experten ein Werkzeug in die Hand gibt, das das Arbeiten und Verwalten der verschiedenen Nachrichtenkanäle erleichtert. Folgende Features hält offerpop für seine Nutzer bereit: Das automatische Begrüßen von neuen Fans und Followern, das Unterbreiten von geschäftlichen Angeboten und Werbebotschaften, das Erstellen von exklusiven Angeboten à la Brands for Friends "only for followers", sowie das Erstellen spezieller "Viral"-Kampagnen, die Angebote an diejenigen unterbreiten, die das Angebot retweeten oder weitersagen.
Potential: Hier hat aber einer in der Social-Media-Schule aufgepasst, denn praktisch, zeitgemäß und verlockend kommt dieser Service daher. Die Gebühren, die für diesen Service anfallen, sind zwar nicht unbedingt aus der Portokasse zu bezahlen, doch wenn man sich ausrechnet, wieviel Zeit man damit vertrödeln würde, wenn man diese Dienste per Hand verwaltet, dann merkt man schnell, das die Rechnung trotzdem aufgeht. Hoffen wir also, dass auch bald hierzulande Start-ups auf den Trichter kommen, dass sich Social-Media Werbung nicht von alleine macht und ganz neuer Hilfsmittel bedarf.

Eine Stadt aus Bits

photocitygame.com - Nicht ein Start-up im eigentlichen Sinne, sondern eine Web-Initiative, die eine neue Möglichkeit aufzeigt, wie Unternehmen an Content gelangen. Doch kurz zu photocitygame: Wie der Name schon verrät, geht es um Fotos und Städte. Erklärtes Ziel dieses Projekts ist: "to reconstruct the entire world." Und das in 3D mithilfe von Usern, die sich Punkte und virtuelle Güter verdienen, indem sie Gebäude ablichten. Diese werden dann per Software zu einem Gesamtmodell der Welt verrechnet. So zumindest die Theorie.
Potential: Das neue am photocity-Konzept, ist es, die User spielerisch dazu zu veranlassen, Content zu liefern, den man unmöglich alleine auf die Beine Stellen könnte. Was man nachher mit diesem Content anfängt, ist eine ganz andere Geschichte. Bemerkenswert ist allerdings, dass Google ein Hauptsponsor dieses Spiels ist. Die konkrete Lehre, die man aus diesem Modell ziehen kann, lautet also: Entwirf ein Spiel, bei dem der Spieler neuen Content erschafft und belohne ihn mit Gütern von Werbepartnern. Am Ende steht ein wie auch immer gearteter Content, der wirtschaftlich ausgebeutet werden kann.

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