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Business Angels sehen Ende des Abschwungs

Für die Business Angels in Deutschland ist das Jammertal durchschritten. Sie beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage so gut wie seit zwei Jahren nicht mehr und sind bereit für neue Deals. Besonders Gründer im Bereich Umwelttechnologien haben laut des Business Angels Panels für das 2. Quartal 2009 gute Chancen.

Für Georg Marekwica ist die Wirtschaftskrise kein Thema mehr. Der erfahrene Business Angel aus Witten erklärt: "Es wurde lange genug lamentiert. Wir müssen endlich die Ärmel hochkrempeln und anpacken." Die Zeit dafür sei günstig. "Gründer, die in den letzten Monaten an mich herangetreten sind, hatten realistische Erwartungen. Niemand verlangt mehr Millionensummen für einen winzigen Bruchteil eines noch gar nicht existenten Unternehmens." Die jungen Entrepreneure in Deutschland seien außerdem verstärkt bereit, mit ihren Finanzierern zu kooperieren. "Neben meinem Kapital wird inzwischen auch mein Know-how und mein Netzwerk gerne in Anspruch genommen." So mache die Arbeit als Business Angel wieder richtig Spaß.

Geschäftslage so gut wie seit zwei Jahren nicht mehr

Ähnlich wie Marekwica sehen das laut des des jüngsten Business Angels Panels – einer Initiative der Wochenzeitung VDI nachrichten in Kooperation mit der Wissenschaftlichen Hochschule für Unternehmensführung (WHU), Vallendar , dem Business Angels Netzwerk Deutschland (BAND) und der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH), Aachen – offensichtlich viele private Gründungsförderer in Deutschland: Die 23 Teilnehmer bewerten ihre aktuelle Geschäftslage so gut wie seit zwei Jahren nicht mehr. Auf einer Skala von 1 (=sehr schlecht) bis 7 (=sehr gut) vergaben sie durchschnittlich 5,22 Punkte. Bei den Geschäftsaussichten reichte es gar für 5,39 Punkte. Ein höherer Wert wurde zuletzt im ersten Quartal 2007 markiert.

Erfreulich ist auch, dass der Gründerelan wieder deutlich zugenommen hat, denn jeder Panel-Teilnehmer fand zwischen April und Juni durchschnittlich knapp 14 Businesspläne in seinem Postkasten. Die Adressaten baten daraufhin durchschnittlich 2,8 mal zum Beteiligungsgespräch – so oft wie seit knapp vier Jahren nicht mehr. Und auch das Ergebnis der Gespräche kann sich durchaus sehen lassen: Mehr als jeder dritte Business Angel (35 Prozent) hat sich in ein Start-up eingekauft. Allerdings investierte jeder der Befragten dabei durchschnittlich nur knapp 49.000 € .

Erneuerbare Energien in der Angels-Szene auf dem Vormarsch

Beste Chancen auf frisches Kapital haben aktuell Gründer aus dem Bereich Umwelttechnologien. Satte 71 Prozent der Panel-Teilnehmer halten erneuerbare Energien, neue Verfahren zur Verminderung der Luftverschmutzung sowie innovative Maßnahmen zum Gewässer-, Boden-, Lärm- und Strahlenschutz für attraktiv. Noch nie in der Geschichte des Panels waren sich die Befragten hinsichtlich einer einzelnen Branche so einig. Ebenfalls gute Karten haben Medizintechniker (57 Prozent) und Anbieter neuer Materialien (55 Prozent).

Und Geld für neue Deals in diesen Branchen ist noch reichlich vorhanden: Die Panel- Teilnehmer gaben an, durchschnittlich erst gut 50 Prozent ihrer für Angel-Investments vorgesehenen Mittel ausgegeben zu haben. Mit anderen Worten: Knapp 50 Prozent des Budgets wollen noch in interessante Gründungen investiert werden. Ein so großer Anteil war zuletzt Anfang 2002 verfügbar. 

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