<< Themensammlung Finanzierung

Finanzierungen für Selbstständige

Diese Möglichkeiten stehen Jung-Unternehmern offen

Die berufliche Selbstständigkeit ist mit einem gewissen Maß an Vorbereitungen und der richtigen Planung verbunden. Hinzu kommen hohe Kosten für die Erstausstattung. Das stellt viele Existenzgründer besonders zu Beginn ihres Vorhabens vor fast unüberwindbare Hindernisse. Denn nur die wenigsten von ihnen sind im Vorfeld dazu in der Lage, für ausreichende finanzielle Rücklagen zu sorgen.

Quelle: Fotolia.com © weyo

Neben der Gewerbeanmeldung fallen monatlich oder quartalsmäßig hohe Fixkosten für Sozialabgaben, Steuern und diverse Versicherungen an. Hinzu kommen Anschaffungen in Form von Arbeitsmaterial oder die Anmietung von gewerblichen Räumen. Je nach Geschäftsart benötigt der Selbstständige möglicherweise Mitarbeiter, deren Löhne er zahlen muss oder er muss für die eigenen Reisekosten zu potenziellen Auftraggebern aufkommen. Diese Ausgaben müssen vorher genau kalkuliert werden. Eventuell sollte der Existenzgründer sich über Finanzierungsmöglichkeiten informieren, falls zusätzlich Investitionen anstehen, größere private Ausgaben anstehen oder Engpässe überbrückt werden müssen.

Die gängigen Optionen zur Finanzierung im Überblick

Zum Erwerb eines neuen PKWs oder von Wohneigentum leihen sich viele Menschen Geld oder nehmen Kredite auf. Damit sich eine Geldquelle findet, müssen sie gewisse Voraussetzungen erfüllen. Am wichtigsten ist für die meisten Kreditgeber die Gewährleistung, dass sie ihre Investitionen in einem gewissen Zeitraum auf jeden Fall zurückbekommen. Auch Selbstständige und Freiberufler sind auf Kredite angewiesen und müssen oft entsprechende Voraussetzungen erfüllen. Zu den gängigen Anlaufstellen zum Erhalt eines Kredits zählen die folgenden Optionen:

  • Banken:  Der erste Weg führt die meisten Kreditsuchenden zu ihrer Hausbank. Das gilt oft ebenfalls für Selbstständige. Hier besteht die Möglichkeit, einen Kredit zur Finanzierung von Waren oder auch Betriebsmitteln zu beantragen. Alternativ erhält man bei der Bank auch einen Kredit zur Tilgung von Investitionen wie Grundstücken oder Firmenfahrzeugen. Hierfür sollte der Beantragende nicht nur mit einer positiven Bonität glänzen. Er sollte zudem glaubhaft darlegen, dass er sich im Vorhinein ausreichend mit den auf ihn zukommenden Kosten und den damit verbundenen Anschaffungen auseinandergesetzt hat. Im Optimalfall verfügt der Antragssteller über Vermögenwerte, die er als Sicherheit einsetzen kann. Denn diese stellen für die Bank eine Sicherheit dar, auf welche sie bei Zahlungsunfähigkeit zurückgreifen kann. Ein weiterer Vorteil bei der Beantragung eines Kredits ist ein festes Gehalt. Dieses ist beispielsweise vorhanden, wenn der Selbstständige sein Gewerbe nur im Nebenverdienst ausübt und sich noch in einem Angestelltenverhältnis befindet. Außerdem hängt die Finanzierung des Kredits bei der Bank mit dem Angebot zusammen, welches mit dem Gewerbe einhergeht. Handelt es sich hierbei um etwas bisher kaum Vorhandenes und gleichzeitig Vielversprechendes, stehen die Chancen für eine Finanzierung sehr hoch. Bereits im Überfluss bestehende Dienstleistungen werden hingegen als wenig erfolgsversprechend eingestuft und die Chance auf eine Finanzierung sinkt.
  • Förderdarlehen:  Ein Förderdarlehen erhalten Gewerbetreibende bei gewissen Förderbanken wie der KfW. Für diese fallen häufig günstige Zinsen an. Manchmal sind sie während der Anfangsjahre auch mit Tilgungsfreiheit verbunden. Wenn Selbständige nicht gerade Wohneigentum mit dem Förderdarlehen erwerben möchten, stehen diese im Normalfall nur für geschäftliche Ausgaben zur Verfügung.
  • Crowdfunding:  Diese Form der Finanzierung findet über diverse Internetportale statt. Der Existenzgründer oder das Startup-Unternehmen stellt auf solchen Plattformen eine Geschäftsidee vor. Statt von einem Kreditinstitut, erhält man im Anschluss von vielen Kreditgebern kleine Summen zur Finanzierung. An der Anzahl der Kreditgeber sieht ein Geschäftsgründer direkt, wie gut ein Vorhaben bei einer größeren Masse ankommt. Denn eine Finanzierung gibt es lediglich von Investoren, die an ein Konzept und seinen Erfolg glauben. Da sich inzwischen diverse Formen des Crowdfundings herausgebildet haben, ist es jedoch wichtig, sich im Vorfeld ausführlich mit den Angeboten der jeweiligen Internetseiten auseinanderzusetzen. So fällt die Entscheidung für die Form des Crowdfundings leichter, welche für das eigene Unternehmen am sinnvollsten ist. Ein Nachteil besteht darin, dass dieser Vorgang häufig wertvolle Zeit beansprucht. Eine Form des Crowdfundings ist das Crowdlending. Es hat den Vorteil, dass weder ein Businessplan noch Sicherheiten notwendig sind.
  • Im privaten Umfeld nach Krediten fragen: Falls lediglich kleine Summen benötigt werden, können Kreditsuchende im privaten Umfeld Geld leihen. Diese Form des Darlehens bleibt häufig zinsfrei und es muss lediglich der geliehene Betrag zurückgezahlt werden. Um das persönliche Verhältnis nicht zu gefährden, sollten die grundlegenden Punkte auch hier schriftlich festgehalten werden. Auf diese Weise entstehen im Nachhinein keine Missverständnisse, die zu Streitigkeiten führen.

Bei schlechter Bonität gibt es keinen Kredit für Selbständige

Wer als Kreditnehmer schon einmal versucht hat, mit einem negativen SCHUFA-Eintrag einen Kredit zu beantragen, erkennt schnell, dass dies im Normalfall nicht möglich ist. Ein solcher Eintrag gilt als KO-Kriterium für die Kreditvergabe bei herkömmlichen Banken. Angestellte haben in dieser Situation mitunter die Option, auf einen Kredit ohne SCHUFA zu setzen. Laut den Angaben auf der Internetseite des Kreditvermittlers kredittrotzschufa24.de steht dieser Weg Selbständigen so gut wie gar nicht offen. Lediglich mit einem Bürgen ist eine solche Finanzierung bei entsprechenden Einkünften möglich. Die Gründe werden in der folgenden Tabelle aufgezeigt:

Grund

Erklärung

Kein konstantes Einkommen

Während Angestellte in einem festen Arbeitsverhältnis eine gewisse Konstanz in Bezug auf ihr Einkommen aufweisen, ist dies bei Selbständigen nicht der Fall. Die Einkünfte richten sich stets nach dem Geschäftsverlauf.

Kein Kündigungsschutz

Angestellte genießen hierzulande einen gewissen Kündigungsschutz und bekommen innerhalb der Kündigungsfrist weiterhin ihr Gehalt. Selbständige haben diesen Luxus nicht und somit können die Einkünfte nicht als Sicherheit gelten.

Häufig keine weiteren Sicherheiten

Da ein Kredit für Selbständige häufig für Start-Ups und Existenzgründer interessant ist, stehen nur selten Sicherheiten zur Verfügung. Sollte dies anders sein, könnte ein Kredit ohne SCHUFA durchaus einen gangbaren Weg darstellen. Ein Bürge oder eine zu beleihende Immobilie sind dabei eine große Hilfe.

Fazit

Selbständigen stehen zahlreiche Optionen zur Verfügung, eine Finanzierung in Anspruch zu nehmen. Dabei kommt es jedoch sehr auf den Finanzierungszweck an. Während Bankkredite für Selbständige oftmals eher für private Ausgaben gedacht sind, lassen sich Förderkredite häufig nur für geschäftliche Ausgaben oder der Schaffung von Wohneigentum nutzen. Crowdfunding bietet hingegen die Möglichkeit, bei der Suche nach Investoren auch gleich auszuloten, wie viel Anklang eine bestimmte Geschäftsidee finden könnte. Weisen Selbständige hingegen negative SCHUFA-Einträge auf, gibt es im Regelfall keine Möglichkeit, noch eine Finanzierung auf dem Bankenweg zu bekommen. Auch Kredite ohne SCHUFA sind in solchen Fällen nur noch mit einem Bürgen zu erhalten.

Frau überlegt beim Schreiben
Diese Regeln und Formulierungen helfen

Weiterlesen

Roter Hintergrund Mann mit Smarthone in der Hand
So geht's

Weiterlesen

Sie wollen ein Angebot oder die gratis Teststellung für die Unterweisung?

88 E-Learnings zu den Herausforderungen der aktuellen Arbeitswelt