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Leser-Reporter: Wer zahlt wie gut?

Paparazzi Bilder iStock / Getty Images Plus: arnoaltix

Was macht man, wenn man aus dem Fenster blickt und Pete Doherty, Britney Spears und Prinz William nackt im eigenen Garten Joints rauchen? Man guckt wieder weg. Oder man macht Fotos und ruft die Boulevardpresse. Wer aber zahlt wie gut?

"Die Armee der arschgeweihtragenden Leser-Reporter ist die schlimmste Guerilla unserer Zeit." So werden sie eingestuft, die Produzenten von Inhalten ohne Ausweis. Ungeachtet dieser Kritik machen sie weiter und versorgen, wie auch die professionellen Anbieter, die Welt mit zum Teil zweifelhaften Inhalten. Während früher die Ehre, den eigenen Hinweis oder Namen oder sein eigenes Bild in der Zeitung sehen zu können, ausgereicht hat für eine kostenlose Übergabe von Inhalten, wollen seit Neustem immer mehr Leser Geld dafür. Weil sie wissen, dass damit noch mehr Geld zu machen ist.

Deshalb haben einige Portale damit begonnen, Leser-Inhalte, die sie attraktiv finden, einheitlich zu bezahlen. Wir haben aufgelistet, wieviel es für was gibt und was der Haken dabei ist.

augenzeuge.stern.de: Augenzeuge.de
(Hochladen nach Anmeldung)

1.000 Euro (Veröffentlichung im Stern als Doppelseite)

500 Euro (Veröffentlichung im Stern als Einzelseite)

250 Euro (Veröffentlichung im Stern als halbe Seite)

130 Euro (Veröffentlichung im Stern als Viertelseite)

Motivationstext:

Ist an Ihnen gerade ein Tornado vorbeigezogen? Hatten Sie Ihre Kamera zur Hand? Haben Sie vielleicht gerade das Titelbild für morgen geschossen? Immer häufiger veröffentlichen Zeitungen und Zeitschriften Fotos, die nicht von Pressefotografen gemacht wurden. Viele einmalige Ereignisse werden in beeindruckenden Aufnahmen nur von Fotografen festgehalten, die nicht hauptberuflich für die Medien arbeiten. Aber auch sie verdienen es, mit ihren Fotos Geld zu verdienen.

Aber:

Immer wenn Sie Menschen fotografieren, denken Sie daran, die Würde und Rechte der abgebildeten Personen zu respektieren. augenzeuge.de verbreitet keine Paparazzi-Fotos, für die Menschen in ihrem geschützten Privatbereich aufgelauert wurde.

Wichtig ist: Wir nehmen keine Foto-Montagen an. Korrekturen, die rein technischer Natur sind (z.B. Kontraste anpassen) und die inhaltliche Aussage des Bildes nicht verändern, sind jedoch zulässig.

Kleingedrucktes:

Wenn Sie sich bei augenzeuge.de registrieren, akzeptieren Sie unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) für Fotografen. Dadurch ermächtigen Sie uns, alle Fotos, die Sie künftig an augenzeuge.de schicken, exklusiv für Sie zu vermarkten. Sie zahlen für diese Dienstleistung nichts. Dafür erhalten wir 50% der Nettoeinnahmen, die mit Ihrem Foto erzielt werden. Die andere Hälfte zahlen wir an Sie aus.

*

bild.t-online.de: Leser Reporter
(E-Mail an 1414 bei bild punkt de)

500 Euro (abgedrucktes Bild in der landesweiten Ausgabe)

100 Euro (abgedrucktes Bild in der Regionalausgabe)

Motivationstext:

Haben auch Sie einen Promi entdeckt oder Polizisten als Verkehrssünder und das Ganze mit Ihrem Handy oder Ihrer Kamera fotografiert?

Dann schicken Sie uns doch ihr Foto zur Veröffentlichung in der BILD-Zeitung bzw. unter Leser Reporter zu.

Aber:

Und eine Bitte: Respektieren Sie bei Ihren Foto-Aufnahmen die Privatsphäre anderer Menschen. Behindern Sie nicht die Arbeit von Polizei und Rettungsdiensten.

Kleingedrucktes:

Wer ein Foto per Email an 1414@bild.de schickt, erklärt, sämtliche Rechte hieran zu besitzen, und überträgt der Axel Springer AG alle Rechte zur Veröffentlichung in allen Medien – zur Bearbeitung, Archivierung und Weiterveräußerung. Bei Weiterveräußerung erhält der Urheber von der Axel Springer AG 50 % der erzielten Nettoverkaufserlöse.

*

 

blick.ch: 8989 – Leser sind Reporter

(E-Mail an 8989 bei blick punkt ch)

 

60.15 Euro = 100 Franken (abgedrucktes Bild oder Story)

Motivationstext:

Etwas passiert? Etwas gesehen oder gehört? Ein spektakulärer Unfall, ein Brand, eine Schlamperei, eine Ungerechtigkeit? Eine mutige Tat? Oder einfach ein traumhaft schönes Bild vom Sonnenuntergang oder eine aufopfernde Handlung eines Nachbars?

Aber:

Die Leser sind gebeten, bei Aufnahmen von Personen die Privatsphäre zu respektieren.

Kleingedrucktes:

Alle eingehenden Leser-Informationen werden von der Redaktion geprüft, nachrecherchiert und journalistisch aufgearbeitet.

Sofern sie im BLICK abgedruckt werden, erhält der Leser oder die Leserin ein Honorar von mindestens 100 Franken. Veröffentlichungen auf www.blick.ch sind honorarfrei. Sämtliche Rechte gehen an die Redaktion über.

*

20min.ch: 20Minuten-Mobile- Reporter

(E-Mail an reporter bei 20minuten punkt ch)

 

60.15 Euro = 100 Franken (abgedrucktes Bild in der landesweiten Ausgabe)

30.07 Euro = 50 Franken (abgedrucktes Bild in der Regionalausgabe)

Motivationstext:

Waren Sie dabei, als ein Tram in ein Auto fuhr? Waren Sie gerade im Zoo, als ein Elefantenbaby geboren wurde? Haben Sie einen Promi beim Einkaufsbummel gesichtet? Knipsen, filmen oder tippen Sie, was das Zeug hält, und schicken Sie uns das Resultat. Ihre Einsendung wird direkt in den Agenturen-Ticker unserer News-Redaktion gespiessen. So ist garantiert, dass uns nichts entgeht.

Kleingedrucktes:

Für eine nationale Veröffentlichung Ihres Bildes in der gedruckten Ausgabe erhalten Sie 100 Franken, für eine Veröffentlichung in einer regionalen Ausgabe 50 Franken. Die Honorarregelung gilt nur für Bilder, welche mit dem Schlagwort REPORTER versehen sind. Bilder, die in den Fotoblog geladen werden und Bilder, die uns im Zusammenhang mit Wettbewerben geschickt wurden (z.Bsp. für das 'MMS-Wochenthema'), werden nicht abgegolten. Veröffentlichungen im Web werden nicht abgegolten.

20 Minuten erhält ausserdem das Recht, Bilder oder Videos weiterzuverkaufen. Der Urheber erhält die Hälfte des Erlöses.

*

krone.at: Krone-Leserreporter

(E-Mail an 8007000 bei krone punkt at)

 

50 Euro (abgedrucktes Bild in der Printausgabe, aber nur bei der Erstveröffentlichung)

Motivationstext:

Das Krone-Team wählt laufend die besten Fotos zur Veröffentlichung auf Krone.at und/oder in der Kronen Zeitung aus.

Aber:

Mit der Einsendung von Fotos an die genannte Telefonnummer, über dieses Online-Formular oder per E-Mail erklärt der Einsender, dass er das Foto selbst gemacht hat, damit in niemandes Rechte eingreift und dass er Krone.at bzw. die Kronen Zeitung in jedem Fall schad- und klaglos hält. Im Falle der Abbildung anderer Personen erklärt der User, dass er das Recht hat, diese Abbildungen zur Verfügung zu stellen.

Kleingedrucktes:

Die Rechte gehen damit von Krone Multimedia, dem Betreiber von Krone.at, an die Kronen Zeitung über. Sowohl Krone.at als auch die Kronen Zeitung ist berechtigt, die Fotos in jedem denkbaren Zusammenhang zu verwenden. Für Wiederveröffentlichung gibt es keinen weiteren Honorar-Anspruch. Über die Veröffentlichung in der Zeitung entscheidet die Kronen Zeitung selbst. Es besteht kein Anspruch auf Veröffentlichung.

*

 

deutschlandreporter.de: Deutschlandreporter

(Hochladen nach Anmeldung)

 

50 Euro (auf der Startseite präsentiertes Video)

Motivationstext:

Zeig uns, was in Deiner Stadt passiert. Ob aktuelle Lokal-News oder Event, ob Lieblings-Restaurant oder In-Club - Sei kreativ und schick uns Dein Video! Jeder Reporter, dessen Video wir auf unserer Startseite präsentieren, erhält 50 Euro.

Aber:

Ich versichere, dass ich Urheber des Clips bin und keine Ausschnitte aus fremden Clips verwende. Auch die Musik in meinem Clip ist urheberrechtsfrei. Die Personen, die man in meinem Clip sieht, sind mit der Veröffentlichung einverstanden.

Kleingedrucktes:

Mit der Einsendung des Beitrages räumt der Teilnehmer Deutschlandreporter.de ausdrücklich die räumlich, zeitlich und inhaltlich unbeschränkten und übertragbaren Nutzungsrechte einschließlich des Rechts zur Bearbeitung an dem übermittelten Beitrag unentgeltlich für folgende Zwecke ein:

* Präsentation im Internet-Videoportal Deutschlandreporter.de, auch downloadfähig.

* Publikation bei Kooperationspartnern von Deutschlandreporter.de

* Berichterstattung über und Öffentlichkeitsarbeit für Deutschlandreporter.de, unabhängig davon in welchen Medien (also auch TV, Mobile, Print oder auf DVD).

*

espace.ch: Leserreporter

(E-Mail an reporter bei espace punkt ch)

30.07 Euro = 50 Franken (abgedrucktes Bild oder Story)

Motivationstext:

Etwas passiert? Etwas gesehen oder gehört? Ein spektakulärer Unfall, ein Brand, eine Schlamperei, eine Ungerechtigkeit? Eine mutige Tat? Oder einfach ein traumhaft schönes Bild vom Sonnenuntergang oder eine aufopfernde Handlung eines Nachbars?

Aber:

Die Leser sind gebeten, bei Aufnahmen von Personen die Privatsphäre zu respektieren.

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vol.at: Leser-Reporter Vorarlberg Online
(E-Mail an vnreporter bei vol punkt at)

20 Euro (wenn die Information zu einem Artikel führt)

Motivationstext:

Wurden Sie Augenzeuge eines Unfalls? Brennt es irgendwo? Im Urlaub etwas ungewöhnliches geknipst? Haben Sie einen Hinweis für uns? Dann werden Sie doch Leser-Reporter der "Vorarlberger Nachrichten".

*

ovb-online.de: Leser-Reporter des Oberbayerischen Volksblatts
(E-Mail an 42020 bei ovb punkt net)

1000, 700 oder 300 Euro (nur für die drei besten Leser-Reporter-Bilder des Jahres)

Motivationstext:

Feuer! Ein Haus brennt, die Flammen schlagen lichterloh aus dem Gebäude. Die Feuerwehr ist schon voll im Einsatz - dann ist ja alles klar. Wirklich? Nein, denn das Oberbayerische Volksblatt ist noch nicht informiert. Das aber geht ganz einfach, wenn Sie als unser Leser-Reporter zufällig dabei sind. Einfach eine SMS schicken an die 4 20 20 und berichten. Wenn das Handy auch ein Foto machen kann: Schießen Sie eins, senden Sie es als MMS. Es winken tolle Preise. Für die drei besten Leser-Reporter-Bilder des Jahres gibt es 1000, 700 und 300 Euro.

Aber:

Sie treffen Siegfried und Roy zufällig in einem Rosenheimer Lokal und sind auf einem Bild mit den weltberühmten Magiern? Keine Zeit verlieren und ab damit zum OVB-Medienhaus – natürlich nur, wenn das prominente Duo damit einverstanden ist. ( mehr hier )

*

Dazu gibt es viele Portale, die gerne Inhalte erhalten, aber dafür nichts zahlen: Zum Beispiel die Kleine Zeitung , Österreich , tz oder Westropolis , um eine unvollständige Aufzählung zu machen. Bei PlebsTV ist noch nicht entschieden, wieviel für Inhalte bezahlt wird. "Genaueres folgt in Kürze".

Dieser Beitrag wurde ursprünglich im Blog medienlese.com veröffentlicht. Im September 2009 wurden medienlese.com und netzwertig.com zusammengeführt.

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